Rio de Janeiro. Größter Vorsprung seit 1972. Langsprinterin Allyson Felix holt ihre neunte Olympiamedaille

Eliud Kipchoge wurde im letzten Leichtathletik-Wettbewerb der Olympischen Spiele in Rio am Sonntag seiner Favoritenrolle gerecht. Der 31 Jahre alte Kenianer gewann den Marathon in 2:08:44 Stunden im Regen von Rio de Janeiro. Er startete nach rund 35 Kilometern die entscheidende Attacke und setzte sich am Ende mit einem vergleichsweise deutlichen Vorsprung gegenüber Feyisa Lelisa aus Äthiopien (2:09:54 Stunden) durch. Bronze gewann überraschend der US-Amerikaner Galen Rupp (2:10:05 Stunden).

Kipchoge untermauerte seine starke Form mit dem sechsten Sieg in seinen jüngsten sieben Rennen. Er gewann mit dem größten Vorsprung seit dem US-Amerikaner Frank Shorter 1972 in München. Der Goldmedaillen-Gewinner von London, Stephen Kiprotich aus Uganda, wurde 14. „Rio de Janeiro ist so wundervoll, das wird in meinen Gedanken bleiben“, sagte Kipchoge.

Als bester Deutscher landete Philipp Pflieger in 2:18:56 Stunden auf Position 55. Julian Flügel wurde in 2:20:47 Stunden 71. Der Läufer aus Großbieber war erst für den verletzten Wattenscheider Hendrik Pfeiffer nachgerückt. Der deutsche Rekordhalter Arne Gabius hatte kurz vor Rio verletzt absagen müssen.

Unterdessen hat sich US-Amerikanerin Allyson Felix als Schlussläuferin der siegreichen 4-mal-400-Meter-Staffel in Rio zur erfolgreichsten Leichtathletin bei Olympischen Spielen gekürt. Für die 30 Jahre alte Läuferin war es bereits die neunte Olympia-Medaille, sechs aus Gold und drei aus Silber. Erfolgreicher als Felix sind nur drei Männer: Paavo Nurmi (Finnland) mit zwölf Medaillen, Carl Lewis (USA/10) und Usain Bolt (Jamaika/9).

Derweil hat der Brite Mo Farah das zweite olympische Goldmedaillen-Double perfekt gemacht. In 13:03,30 Minuten gewann der 33-jährige Ausnahmeläufer am Sonnabend das 5000-Meter-Rennen. Zuvor hatte er schon über 10.000 Meter die Konkurrenz hinter sich gelassen. Farah war bereits 2012 in London ein olympischer Doppelsieg über diese beiden Distanzen gelungen. Bei zwei Sommerspielen hintereinander beide Strecken zu gewinnen war zuvor nur dem Finnen Lasse Viren 1972 und 1976 gelungen. Hinter Farah gab es ein Wirrwarr um Silber. Der Zweitplatzierte Paul Kipkemoi Chelimo (USA) wurde zunächst disqualifiziert, hatte dann aber mit einem Gegenprotest Erfolg.