Rio de Janeiro. Präsident Temer fehlt genau wie Pelé – Japan präsentiert sich

Die Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro am Sonntag (20 Uhr, Montag, 1 Uhr MESZ/ZDF) soll ein Fest brasilianischer Kultur werden. Das haben die künstlerische Leitung um Direktor Leonardo Caetano, Produktionschef Abel Gomes und Kreativdirektorin Rosa Magalhães am Freitag in Rio versprochen. „Das Erlöschen der Flamme steht für die Hoffnung auf einen Neuanfang“, sagte Magalhães und spielte mit diesen Worten auch auf die Situation in Brasilien an, das derzeit von einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise geplagt wird.

Für den Schlussevent der Spiele mussten die künstlerischen Leiter wegen Etat-Kürzungen durch das klamme Organisationskomitee improvisieren. Trotzdem sollen 200 professionelle Tänzer, 3000 freiwillig Mitwirkende und zahlreiche brasilianische Künstler wie bei der Eröffnungsfeier für Emotionen und Überraschungsmomente sorgen und vor allem der großen musikalischen Tradition brasilianischer Musik wie Samba und Bossa Nova huldigen. „Wir werden eine tolle Abschlussfeier erleben“, sagte Abel. „Es wird eine Show sein, die zeigt, was das Beste in Brasilien ist: die Freude.“ Abel sagte, die Generalprobe habe sehr gut geklappt.

Der umstrittene Präsident Michel Temer, der bei der Eröffnungsfeier ausgepfiffen wurde, wird am Sonntag im Maracanã-Stadion nicht anwesend sein, genau wie Fußball-Legende Pelé, der bei der am 5. August als letzter Fackelträger geehrt werden sollte, aber aus gesundheitlichen Gründen absagte. Diesmal ist er von den Organisatoren erst gar nicht eingeladen worden. „Es gab keinen Kontakt. Wenn er kommen will, ist es natürlich eine Freude“, sagte Rio2016-Pressesprecher Mario Andrada.

Bei der Schlussfeier erhält Tokio, 2020 Gastgeber der nächsten Sommerspiele, seinen Platz mit einer achtminütigen Darbietung. Welcher brasilianische Politiker die Olympische Flagge an Japans Premier Shinzo Abe weitergeben wird, ist noch unklar.