Rio de Janeiro.

Die deutschen Handball-Europameister demonstrieren vor dem olympischen Halbfinale gegen Weltmeister Frankreich Selbstvertrauen. „Der Gegner ist sehr, sehr stark, aber ich würde auch nicht so gerne gegen unsere Mannschaft spielen“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson vor der Partie am Freitag (20.30 Uhr MESZ). Keeper Andreas Wolff formulierte trocken: „Deutsche Mannschaften sind irgendwie immer Turniermannschaften.“

DHB-Vizepräsident Bob Hanning wählte eine Metapher nach der 34:22-Viertelfinalgala gegen Vizeweltmeister Katar. „Der Kuchen stand da, gegen Katar kam die Sahne drauf, und jetzt, jetzt wollen wir die Kirsche. Wir haben Lust und Hunger auf mehr“, sagte Hanning.

Eine ähnliche Leistung wie gegen Katar wird gegen Frankreich vonnöten sein, denn die Équipe Tricolore hat den Gold-Hattrick fest im Blick. Nach den Olympiasiegen von 2008 und 2012 spielten die Altmeister um Karabatic, Linkshänder Daniel Narcisse und Torwart-Ikone Thierry Omeyer bislang auch in Rio groß auf. Der Sieg in der Vorrunde gegen Katar (35:20) war ebenso imposant wie das 34:27 im Viertelfinale gegen Gastgeber Brasilien. „Frankreich hat bisher in einer anderen Liga gespielt“, sagte Hanning. Kreisläufer Hendrik Pekeler meinte: „Wenn du Gold gewinnen willst, musst du auch Frankreich schlagen.“

Das deutsche Team greift erstmals seit Silber 2004 in Athen wieder nach einer olympischen Medaille. Den einzigen deutschen Olympiasieg im Hallenhandball errang die DDR bei den Sommerspielen 1980 in Moskau.