Rio de Janeiro.

Die deutschen Springreiter haben ein Debakel wie 2012 in London abgewendet und bei Olympia in Rio mit drei makellosen Ritten den finalen Umlauf im Nationenpreis erreicht. Der Weltranglistenerste Christian Ahlmann mit Taloubet, Meredith Michaels-Beerbaum mit Fibonacci und Daniel Deußer mit First Class blieben ohne Fehler.

Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum mit Casello leistete sich dagegen ebenso wie in der ersten Qualifikation am Sonntag einen Abwurf, der aber als Streichresultat gewertet wird. Beerbaums Hoffnungen auf eine Medaille im Einzel haben damit aber einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Nur die 35 besten Einzelreiter qualifizieren sich für das Finale am Freitag.

Komplett fehlerfrei blieben im ersten Umlauf am Dienstag die USA, die Niederlande und Gastgeber Brasilien. Weitere Teilnehmer im Finale sind Frankreich, Kanada, Schweden und die Schweiz. Nicht mehr in der Entscheidung dabei sind die Briten, Mannschafts-Olympiasieger 2012 in London. Allerdings haben sie Protest eingelegt, weil sie einen geahndeten Fehler von Nick Skeltons Pferd Big Star am Wassergraben anzweifeln. Die Entscheidung der Jury stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch aus.

Bundestrainer Otto Becker war die übergroße Erleichterung anzusehen, als der vorletzte deutsche Starter Deußer eine Nullrunde hingelegt und damit alle Zweifel beseitigt hatte. Becker hatte 2000 in Sydney zu jener deutschen Mannschaft gehört, die als bis dato letzte Mannschaftsgold gewann.

Zuvor waren auch Michaels-Beerbaum und Ahlmann ohne Abwurf in der Zeit geblieben, sodass Beerbaum als Schlussreiter ohne Druck reiten konnte. Selbst bei mehreren Fehlern hätte er das Streichresultat geliefert, wäre dann aber wohl in der Einzelentscheidung chancenlos gewesen.

Disqualifiziert wurde der für die
Ukraine startende Cassio Rivetti, weil sein Pferd nach Sporeneinsatz blutete.