Hamburg. Der wenig beachtete Zoltan Stieber verlässt den HSV Richtung Kaiserslautern

Am Freitagnachmittag verabschiedete sich der HSV quasi offiziell von Zoltan Stieber. „Alles Gute bei den Roten Teufeln, Stibi. Wir wünschen viel Erfolg und alles Gute“, ließ der Club twittern und teilte damit den endgültigen Abgang des Mittelfeldspielers mit.

Stieber (27) hatte bereits die HSV-Reise nach Sardinien zum Spiel bei Cagliari Calcio am Mittwoch nicht mehr mitgemacht. Nach Klärung der letzten Vertragsdetails und bestandenem Medizincheck unterschrieb der ungarische EM-Teilnehmer in Kaiserslautern einen Vertrag bis 2019. Eine Ablösesumme wurde offiziell nicht bekannt, rund 250.000 Euro dürfte der Zweitligist aber nach Hamburg überweisen.

Nach Kerem Demirbay (Hoffenheim) hat damit der zweite Spieler mit laufendem Vertrag den HSV verlassen. Mohamed Guida (St. Gallen) und Batuhan Altintas (Kasimpasa Istanbul) wurden verliehen, ebenso wie Zugang Arianit Ferati (Düsseldorf). Bei diesen Abgängen wird es allerdings nicht bleiben, immerhin bis zum 31. August ist die Transferliste noch geöffnet. 27 Spieler umfasst der Profikader derzeit, mindestens ein Defensiv-Allrounder soll noch kommen. Also müssen noch Spieler gehen, um den Betrieb auf der Übungswiese am Volkspark in überschaubarer Größe zu halten.

Stürmer Sven Schipplock, der momentan bestenfalls vierte Wahl hinter Bobby Wood, Pierre-Michel Lasogga und auch Luca Waldschmidt ist, sondiert Angebote aus der Bundesliga und von Queens Park Rangers in der zweiten englischen Liga. Verteidiger Ashton Götz absolviert derzeit ein Probetraining bei Darmstadt 98. Eine Entscheidung über einen Wechsel des 23 Jahre alten Verteidigers soll am Wochenende fallen.

Stieber wurde 2014 nach seiner starken Leistung in den Relegationsspielen gegen Greuther Fürth verpflichtet. 1,8 Millionen Euro legte der HSV für den Außenspieler hin. In der darauffolgenden Saison kam er immerhin 25-mal in der Bundesliga zum Einsatz. Trainer Bruno Labbadia aber hatte nie Verwendung für den Außen. In der letzten Saison war er deshalb an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Und als er im Sommer wieder seinen Dienst in Hamburg antrat, teilte Labbadia ihm unmissverständlich mit: „Ich plane ohne dich.“

„Zoltan hat sich bei uns trotz seiner sportlich nicht immer leichten Situation nie hängen lassen und sich immer professionell verhalten“, rief Clubboss Dietmar Beiersdorfer dem kleinen Ungarn noch nach. In Kaiserslautern trifft Stieber auf Stürmer Jacques Zoua von GFC Ajaccio, der 2013/14 mit überschaubarem Erfolg beim HSV spielte.