Rio de Janeiro.

Bundestrainer Henning Lambertz (Essen) hat ein negatives Halbzeitfazit für die noch medaillenlosen deutschen Schwimmer gezogen: „Ich muss mich nicht verstellen und so tun, als wäre ich noch immer total optimistisch und froh. Nach so einem Wettkampftag wie am Dienstag wäre es falsch, rumzulaufen wie ein Clown und zu sagen: Ach, alles ist gut. Das passt einfach nicht.“ Die 4 x 200-m-Freistilstaffel mit Schlussschwimmer Paul Biedermann hatte nur Platz sechs belegt, Europameisterin Franziska Hentke war als Elfte am Minimalziel Endlauf gescheitert. „Das ist mega enttäuschend“, sagte Lambertz. Der einzige Lichtblick sei der Einzug von Weltmeister Marco Koch ins Finale über 200 Meter Brust gewesen.

Sollte der Darmstädter im Endlauf die anvisierte Medaille verpassen (bei Redaktionsschluss nicht beendet), könnte das deutsche Schwimmteam schlechter abschneiden als beim medaillenlosen Olympia-Debakel vor vier Jahren in London, als es wenigstens acht Endlaufteilnahmen gab. Hoffnung machte am Mittwoch Philip Heintz. Der Lagenschwimmer glänzte im Vorlauf über 200 Meter als Zweitschnellster mit dem ersten deutschen Rekord (1:57,59) in Rio. Der 25 Jahre alte Heidelberger stach dabei sogar Rekord-Olympiasieger Michael Phelps aus. Das Halbfinale fand in der Nacht zum Donnerstag statt.

Auch die Wasserspringer sind frustriert. Für die WM-Sechsten Patrick Hausding (Berlin) und Stephan Feck (Leipzig) reichte es im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett bei Wind und ungemütlichen Temperaturen nur zu Platz vier. Die Briten Jack Laugher/Chris Mears gewannen unerwartet vor Sam Dorman/Mike Hixon (USA) und Chinas Weltmeistern Cao Yuan/Qin Kai.