Rio de Janeiro. Nach dem zweiten Turniererfolg steht der Europameister vor dem Einzug ins Viertelfinale

Die „Bad Boys“ lagen sich in den Armen, jubelten dann ausgelassen mit ihren Fans: Mit ihrem zweiten Sieg im zweiten Spiel haben die deutschen Handballer das olympische Viertelfinale fast erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bezwang den WM-Dritten Polen nach einer beherzten Vorstellung 32:29 (16:14) und kann jetzt für die K.-o.-Phase planen. „Es ist ganz wichtig, dass wir so gut ins Turnier gekommen sind“, sagte Sportchef Bob Hanning. „Wir haben aber immer noch schlechte Phasen und machen insgesamt noch eine Menge Unsinn, doch es wird besser. Zum Glück haben wir noch viel Potenzial, das werden wir im Turnier auch brauchen.“

Beste Werfer des deutschen Teams waren Kapitän Uwe Gensheimer, Fabian Wiede und Julius Kühn mit je fünf Treffern. Der Kieler Christian Dissinger sah in der kampfbetonten Partie nach einem groben Foul früh die Rote Karte (24.), ist für das nächste Spiel gegen Brasilien am Donnerstag (21.40 Uhr MESZ/ARD) dennoch nicht gesperrt. Für die Polen traf Karol Bielecki am häufigsten (10 Tore).

Jungstar Paul Drux sprach von einem „harten Kampf“: „Zum Schluss hatten wir den kühleren Kopf. Das ist ein guter Turnierstart gegen zwei gute Mannschaften. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte der Berliner. Der Gummersbacher Julius Kühn ergänzte: „Wir hätten das noch cooler runterspielen können, das ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass wir eine junge Mannschaft sind. Daran kann man arbeiten.“

Die „Bad Boys“, die zum Auftakt Rekord-Europameister Schweden mit demselben Ergebnis bezwungen hatten, zeigten bei ihrem zweiten Auftritt eine engagierte Vorstellung. Vor allem die Abwehr um den starken Kieler Torhüter Andreas Wolff steigerte sich im Laufe der Partie. Luft nach oben offenbarte der Europameister im Angriff. Technische Fehler und Fehlwürfe verhinderten, dass sich das Team früher absetzen konnte. „Das war ein wichtiger Sieg. Wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht“, sagte Bundestrainer Sigurdsson und bezeichnete „Teamspirit und kämpferische Leistung“ als Schlüssel für den Sieg.

Im zweiten Spiel des Tages besiegte Slowenien, das nun ebenfalls vier Punkte hat, Brasilien mit 31:28 (16:13).