Wolfsburg . Der Bundesligaclub verweigert dem wechselwilligem Nationalspieler die Freigabe

Beim ersten Training nach dem Sommerurlaub ließ sich Julian Draxler vor den Augen der Fans des VfL Wolfsburg nichts anmerken. Äußerlich unbeeindruckt absolvierte der wechselwillige Nationalspieler die 90-minütige Übungseinheit und verschwand wortlos, nur seine knallgelben Fußballschuhe stachen ins Auge.

Doch danach gab es Redebedarf, Sportdirektor Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking hatten den 22-Jährigen zum Rapport bestellt. Denn der Mittelfeldspieler will vier Jahre vor Ablauf seines Vertrages die Niedersachsen schon wieder verlassen – und hatte dies die Öffentlichkeit via „Bild“-Zeitung auch unmissverständlich wissen lassen. „Man redet nur über die Medien mit mir. Dabei ist es so, dass ich nach der EM gegenüber Trainer Dieter Hecking klar geäußert habe, dass ich den VfL Wolfsburg verlassen möchte“, sagte Draxler dem Blatt im Klageton.

Es sei besprochen gewesen, dass man vernünftig miteinander rede, wenn andere Vereine Interesse zeigten. Italiens Rekordmeister Juventus Turin und der FC Arsenal sollen bereits ihre Fühler nach Draxler ausgestreckt haben. Und sie bringen nicht nur viel Geld mit, - man spekuliert über Summen bis zu 60 Millionen Euro - sondern bieten auch Spiele auf der großen internationalen Bühne. Allofs und Hecking hätten ihm gar „zugesichert, dass ich den Verein verlassen kann, wenn sich dazu Möglichkeiten ergeben. Wolfsburg war für mich eine gute Perspektive, aber auch ein Sprungbrett“, so der Mittelfeldspieler. Der VfL jedoch schob dem Wechselwunsch des Weltmeisters mit unmissverständlichen Worten einen Riegel vor. „Der VfL Wolfsburg wird Julian Draxler in der aktuellen Transferperiode nicht transferieren“, teilte der Verein mit.

Die Niedersachsen erklärten zudem, es habe „seitens der Verantwortlichen zu keinem Zeitpunkt schriftliche oder mündliche Zusagen bezüglich eines Wechsels von Julian Draxler innerhalb der aktuellen, bis zum 31. August 2016 noch andauernden Transferperiode“ gegeben. Gleichwohl räumten die Wolfsburger die Existenz einer schriftlich fixierten Ausstiegsklausel ein, welche 2017 greife. Nach Informationen des „Kicker“ soll Draxler in einem Jahr den Verein für 75 Millionen Euro verlassen können. Für die kommende Saison muss sich der Mittelfeldspieler jedoch mit dem Trikot des VfL Wolfsburg begnügen.