Hamburg. Drittligist HSV empfängt in der Sporthalle im ersten Testspiel den Bundesligisten Melsungen

Martin Schwalb ist ganz realistisch: „Wahrscheinlich kriegen die Jungs gleich schön einen geknallt. Aber da müssen sie durch.“ Oder anders ausgedrückt: Lernen kann auch mal schmerzhaft sein. Zur öffentlichen Premiere des neuen Teams sich als Drittliga-Aufsteiger gleich den Bundesligisten MT Melsungen einzuladen, zeigt schon Mut. Und es deutet an, in welche Richtung der Handball Sport Verein (HSV) Hamburg ein gutes halbes Jahr nach der Insolvenz der dauer-defizitären Profiabteilung wieder vorsichtig blickt.

Am Sonntag (15 Uhr, Sporthalle Hamburg, Krochmannstraße 55) also zeigt sich die verstärkte ehemalige U23-Mannschaft des (gemeinnützigen) Vereins erstmals den Fans. Und die sind neugierig: Über 2200 Tickets wurden bereits verkauft. Der Internet-Sportsender „Sportdeutschland.tv“ überträgt die Partie ebenso wie die Saisonheimspiele live. Aufbruchstimmung, die schon beim ersten offiziellen Training vor zehn Tagen mit dem Besuch von Innen- und Sportsenator Andy Grote demonstriert wurde.

„Im Trainingsrausch“, sei die Mannschaft mit den fünf Neuzugängen, sagte Vizepräsident Schwalb gewohnt wortgewaltig. Krafttraining, Grundlagenausdauer, Hallentraining hätten seitdem auf dem Plan von Trainer Jens Häusler gestanden. „Man sieht aber auch, dass noch einiges an Arbeit drinsteckt“, meint der einstige Meistercoach Schwalb. Ein Gegner wie Melsungen ist natürlich eine Nummer zu groß für das durchschnittlich 22,8 Jahre junge Team, aber egal. „Wir hoffen, dass die Jungs punktuell mithalten können“, meint Schwalb, „es ist auch von großer Bedeutung, dass es uns möglich ist, weiter große Teams in die Stadt zu holen.“ Für den prominentesten Zugang Jan Forstbauer, ehemaliger U21-Weltmeister, ist es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club.

Den Bundesligisten trifft der HSV beim Heide-Cup in Schneverdingen wieder (12. bis 14. August). Am 18. August geht es dann ins Trainingslager auf die Insel Usedom, bevor am 2. September beim DHK Flensborg der Ernst des Drittliga-Lebens beginnt.