Moskau.

Nach dem Aus für die russischen Leichtathleten bei den Olympischen Sommerspielen werden in Moskau Rufe nach einem alternativen Wettkampf laut. Gennadi Sjuganow, Chef der Kommunistischen Partei, schlug eine „Spartakiade“ vor – in Anlehnung an Wettkämpfe in verschiedenen Disziplinen, die früher in kommunistischen Ländern Osteuropas abgehalten wurden.

Der ehemalige Chef des russischen Leichtathletikverbands, Valentin Balachnitschjow, brachte Alternativwettkämpfe ins Spiel, wie es sie 1984 gab. Damals hatte die Sowjetunion die Olympischen Spiele in Los Angeles boykottiert und stattdessen mit acht weiteren Staaten den Wettbewerb „Druschba-84“ (Wettkämpfe der Freundschaft) organisiert. Auch die DDR hatte an der Gegenveranstaltung zu Olympia teilgenommen. „Es gibt bisher kein anderes Land, das aus sportpolitischen Gründen von Sommerspielen ausgeschlossen wurde“, sagte Balachnitschjow. „Wir sollten für unsere Athleten Möglichkeiten schaffen, dass sie sich beweisen können.“ Sportminister Witali Mutko rief derweil zu weiteren Gerichtsverfahren auf: „Es ist Zeit, ein Zivilgericht anzurufen.“