Hamburg. Der Kroate steht vor einem Wechsel zum HSV. Der Verein hält sich weiter bedeckt

Dietmar Beiersdorfer hatte nicht viel zu sagen. Um genau zu sein, sagte er gar nichts. Zumindest nichts, was von Bedeutung gewesen wäre im Zusammenhang mit Alen Halilovic. „Wir beziehen nur Stellung zu Themen, die finalisiert sind. Und das ist nicht der Fall“, sagte der Sportchef des HSV auf die Frage, was denn nun sei mit dem 20 Jahre jungen Mittelfeldspieler des FC Barcelona. Beiersdorfer schwieg, auch auf mehrfache Nachfrage.

Am Nachmittag zuvor hatte sich das alles deutlich konkreter angehört. Zumindest das, was die spanischen Medien mit Berufung auf die sportlichen Verantwortlichen des FC Barcelona auch am Mittwoch kolportierten. Demnach sei sich der HSV mit dem kroatischen Nationalspieler über einen Wechsel einig geworden. Halilovic soll in Hamburg für vier Jahre unterschreiben, rund fünf Millionen Euro Ablöse kosten und rund drei Millionen Euro brutto im Jahr verdienen. Barça sichert sich im Gegenzug eine Rückkaufoption, die nach der ersten Saison bei zehn Millionen, nach der zweiten bei 12,5 Millionen Euro liegen soll.

Bestätigt ist der Deal weder vom FC Barcelona noch vom HSV. Doch die Anzeichen verdichten sich, dass Halilovic schon in Kürze in Hamburg landen könnte. Am Mittwoch starteten die Katalanen mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Halilovic war nicht dabei. Der spanische Meister stellte ihn vom Trainingsbetrieb frei, ähnlich wie es der VfB Stuttgart derzeit mit Filip Kostic macht, an dem der HSV ebenfalls großes Interesse hat. Eine Einigung mit den Schwaben steht weiter aus.

Bei Halilovic könnte es jetzt schneller gehen. Barcelona hat offenbar auch in der kommenden Saison keine Verwendung für den 1,70 Meter großen Spielmacher, der in der vergangenen Saison an den Ligakonkurrenten Sporting Gijon verliehen war. Beim Aufsteiger machte Halilovic 36 von 38 Spielen, schoss drei Tore und bereitete fünf weitere vor. Am letzten Spieltag gelang ihm mit Gijon der Klassenerhalt.

Beim HSV könnte der schnelle und trickreiche Mittelfeldspieler für dringend benötigtes Tempo und Kreativität sorgen. In diesen Bereichen hatte die Mannschaft in der vergangenen Saison die größten Probleme. „Seine besondere Stärke ist die Eins-gegen-eins-Situation. Zudem hat er einen sehr guten Abschluss“, sagte Landsmann Ivica Olic in der „Bild“. Demnach hat sich Halilovic beim Ex-HSV-Stürmer über den Verein erkundigt. „Alles, was ich ihm erzählt habe, gefiel ihm. Er schien von Hamburg und dem Verein überzeugt.“

Die Kosten für Halilovic würde HSV-Investor Klaus-Michael Kühne übernehmen. Aus eigenen finanziellen Mitteln sind die Hamburger derzeit nicht in der Lage, einen Transfer dieser Größenordnung zu stemmen.