Hamburg. Das Drittligateam des HSV Hamburg bestreitet sein erstes Heimspiel am 10. September

Da standen sie in Reih und Glied vor der Jahnkampfbahn, ordentlich wie die Schulbuben in ihren blauen Trainingsklamotten. Der Innen- und Sportsenator kam. Aufregung. Andy Grote begrüßte vor dem Trainingsauftakt des Handball-Sport-Vereins Hamburg jeden der 19 Spieler mit Handschlag. „Wir alle in der Stadt hoffen sehr, dass der Handball wieder eine gute Zukunft hat“, sagte Grote.

Dann machten sich die Spieler einschließlich der fünf Neuzugänge Lukas Ossenkopp, Justin Rundt, Dominik Plaue, Jan Torben Ehlers und Jan Forstbauer ab auf die Leichtathletikanlage, liefen zwischen den anderen Sportlern, stretchten sich, liefen erneut. Es geht schließlich wieder richtig los. „Wer hätte denn vor einem halben Jahr gedacht, dass wir nun wieder so viel Aufbruchstimmung und Zuversicht spüren können?“, fragte Grote.

Das Projekt Drittliga-Handball mit dem einstigen U-23-Amateurunterbau der in die Insolvenz geführten Bundesligatruppe hat am Montag begonnen. Das Durchschnittsalter der Mannschaft ist 22,8 Jahre, es sind Studenten, Auszubildende, Arbeitnehmer. Halbprofis mit Aufwandsentschädigungen. Mit rund 70 Sponsoren ist der Verein angeblich im Gespräch, diverse Verträge seien schon unterschrieben. „Die Wirtschaftlichkeit ist auf jeden Fall gegeben“, sagte Vizepräsident Martin Schwalb. Der einstige Trainer und jetzige Hauptlobbyist schien sichtbar stolz und voller Enthusiasmus: „Wir wollen natürlich Erfolg, uns im ersten Drittel der Tabelle bewegen.“

Das erste Testspiel gegen Bundesligaclub MT Melsungen ist für den 31. Juli in der Sporthalle Hamburg geplant, am 18. August geht es ins Trainingslager nach Usedom. Saisonauftakt ist am 2. September mit einem Auswärtsspiel bei DHK Flensborg. Das erste Heimspiel in der Sporthalle Hamburg steigt am 10. September (18.30 Uhr) gegen SC Magdeburg II. „Wir haben einen langfristigen Vertrag mit der Sporthalle Hamburg geschlossen“, verkündete Geschäftsführer Gunnar Sadewater, „dort wurde auch viel für die Fans, zum Beispiel im Cateringbereich, getan.“

Einmal allerdings kehrt das Team in die Barclaycard Arena zurück, wo die Profivorgänger ihre Erfolge feierten. Am 26. Dezember spielt der HSV um 17 Uhr zum Rückrundenauftakt gegen Flensborg. Live-Handball nach Weihnachtsstress und Gänsebraten ist für manchen sicherlich willkommen. „Wir hoffen, dass wir den bisherigen Rekord in der Dritten Liga von knapp 4000 Zuschauern knacken“, sagte Schwalb.