Berlin.

Arthur Abraham ist drei Monate nach dem Verlust seines WBO-WM-Titels wieder zurück und konnte sich der Wachablösung im Sauerland-Boxstall durch Tyron Zeuge vorerst entziehen. Der entthronte Champion im Supermittelgewicht gewann in der Nacht zu Sonntag in der Max-Schmeling-Halle den Kampf um den internationalen Meistertitel der WBO gegen den Norweger Tim Robin Lihaug durch technischen K. o. in der achten Runde. Kurze Zeit später ging sein Stallgefährte Zeuge im WM-Kampf um den WBA-Gürtel in der gleichen Gewichtsklasse leer aus.

Der 24-Jährige trennte sich von Giovanni De Carolis durch Mehrheitsentscheid remis (115:114, 114:114, 114:114), wodurch der Titelverteidiger aus Italien Champion bleibt. Zeuge verpasste es dadurch, jüngster deutscher Weltmeister der Boxgeschichte zu werden. „Arthurs Sieg war ein wichtiger Schritt in Richtung einer neuen WM-Chance“, sagte Promoter Kalle Sauerland. Allerdings war Lihaug nicht der Prüfstein, um Abrahams Form nach dem desaströsen Auftritt im April in Las Vegas zu bestimmen. Damals hatte der gebürtige Armenier seinen WM-Titel chancenlos an den Mexikaner Gilberto Ramirez verloren. Abrahams designierter Nachfolger Zeuge hatte gegen den robusten und konditionsstarken De Carolis Schwerstarbeit zu verrichten. Mitte des Kampfes hatte er sich eine Blessur der linken Schulter zugezogen und konnte den Arm nur noch sparsam einsetzen. „Ich konnte mich nicht mehr richtig bewegen“, sagte er. Diskussionen gab es erneut um das Urteil. Viele sahen De Carolis als Sieger wegen der höheren Trefferzahl, für andere war Zeuge aufgrund seiner Aktivität der Gewinner. Der Sauerland-Stall kündigte für November einen Rückkampf an. Abraham möchte ein Rematch mit Ramirez bestreiten.

Im Rahmenprogramm feierte der Hamburger Superweltergewichtler Sebastian Formella (29) im 13. Profikampf seinen 13. Sieg, schlug Lokalmatador Nico Salzmann über acht Runden deutlich nach Punkten.