St. Ulrich. Nach dem 2:0 kritisiert Trainer Lienen die Chancenverwertung und die Härte des Gegners

Testspiele gegen Fußballteams aus Russland sind nicht immer eine harmlose Angelegenheit. Vor dem Match des FC St. Pauli am Sonntag gegen den russischen Erstligisten FK Ufa (2:0) sagte Sportchef Thomas Meggle angesichts mancher Erfahrungen, aber doch eher noch im Scherz: „Wenn das Spiel mal nicht in der 80. Minute abgebrochen wird.“ Da konnte er nicht wissen, dass es tatsächlich zehn Minuten vor Schluss ein brutales Foul des für Ufa spielenden Brasilianers Marcio an Daniel Buballa geben sollte, das unverständ­licherweise nur mit Gelb und nicht mit einem Platzverweis geahndet wurde. Es gab danach allerdings nur eine kurze Rudelbildung, sodass das Spiel in St. Ulrich am Pillersee dann doch regulär zu Ende geführt werden konnte.

„Das Foul war eine Unverschämtheit. Es darf nicht sein, dass Aggressivität mit Brutalität verwechselt wird“, sagte St. Paulis Trainer Ewald Lienen nach dem Spiel. „Ich hoffe, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat.“ Allerdings wurde der flinke Japaner Ryo Miyaichi nach seiner Auswechslung (65. Minute) an der Seitenlinie am Knöchel behandelt. Nach einem harten Zweikampf war er mit dem Fuß umgeknickt, hatte aber noch eine geraume Zeit weitergespielt.

Rein sportlich betrachtet war es ein verdienter Sieg der St. Paulianer gegen den FK Ufa, der die vergangene Saison als Zwölfter der russischen Liga abgeschlossen hatte. Christopher Avevor per Kopf nach Ecke in der neunten Minute und Waldemar Sobota per Nachschuss nach einer starken Kombination drei Minuten später waren die Torschützen.

„Wir hätten aus unserer Überlegenheit in der ersten Halbzeit aber mehr machen müssen und die Chancen von Miyaichi, Sobota und später Koglin zum dritten Tor nutzen müssen“, bemängelte Trainer Ewald Lienen.

FC St. Pauli: Brodersen – Hedenstad (71. Hornschuh), Sobiech (61. Gonther), Ziereis (71. Rasmussen) , Koglin (71. Buballa) – Avevor (71. Pahl), Buchtmann (61. Dudziak) – Miyaichi (65. Litka), Sobota (71. Choi) – Picault (61. Rosin), Empen (71. Bouhaddouz).