Frankfurt am Main.

Einen Tag später als geplant haben Horst Hrubesch und Silvia Neid am Freitag ihre Kader für die Fußballturniere bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro benannt. Bei den Männern musste U-21-Nationalcoach Hrubesch unter schwierigen Umständen sein 18-köpfiges Aufgebot zusammenstellen. Die Personalentscheidungen bei den Frauen gingen weit reibungsloser vonstatten.

Den früheren Bundesliga-Stürmer Hrubesch zwangen die Bedürfnisse einiger Ligaclubs und die gerade beendete Europameisterschaft zu Kompromissen. Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC etwa gaben ihre Spieler nicht ab, weil sie schon früh in der Champions-League- und Europa-League-Qualifikation antreten müssen. Auf die EM-Fahrer Joshua Kimmich, Leroy Sané, Julian Weigl und Jonathan Tah muss der Coach ohnehin verzichten. „In der Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus der aktuellen U-21-Nationalmannschaft und älteren Spielern gefunden. Die Qualität des Teams ist trotz der schwierigen Nominierung absolut top“, bekräftigte der 65-Jährige.

In Weltmeister Matthias Ginter von Borussia Dortmund, den Zwillingen Lars und Sven Bender (Leverkusen/Dortmund) sowie Julian Brandt (Leverkusen), Max Meyer und Leon Goretzka (beide Schalke) hat Hrubesch einige namhafte Akteure dabei. Einziger Legionär ist Serge Gnabry vom FC Arsenal. Die DFB-Elf trifft in der Vorrunde auf Mexiko, Südkorea und Fidschi.

Bundestrainerin Silvia Neid geht mit sechs Bronze-Gewinnerinnen von Peking 2008 in ihr Abschiedsturnier, bevor sie ihr Amt an Steffi Jones übergibt. Bayern München und der VfL Wolfsburg stellen mit je fünf Spielerinnen das Gros im 18-köpfigen Aufgebot. Deutschland trifft in der Vorrundengruppe F auf Simbabwe (3. August), Australien (6. August) und Kanada (9. August)