Maria Alm. Der gerade 19 Jahre alte Jacob Rasmussen wirkt auf und neben dem Platz erstaunlich abgeklärt

„Sehr guter Ball, Jacob“, schallt es am Dienstagvormittag über den Fußballplatz von Maria Alm im Salzburger Land. Das Lob für einen präzisen Steilpass auf die linke Angriffsseite kommt von Trainer Ewald Lienen und gilt dem jüngsten Spieler im Profikader des FC St. Pauli. Jacob Rasmussen ist Ende Mai gerade einmal 19 Jahre alt geworden, doch auf dem Platz wirkt der aus Odense stammende Däne schon erstaunlich ruhig und souverän.

„Natürlich war ich auch ein wenig nervös, als ich beim FC St. Pauli zum ersten Training gekommen bin. Aber ich bin super aufgenommen worden“, erzählt der 1,90 Meter große Innenverteidiger. „Und wenn ich auf dem Platz bin, fühle ich mich schnell richtig wohl. Es geht dann ja um Fußball. Und ich liebe nun einmal Fußball.“

Schon vor zwei Jahren hatte der dänische U-19-Nationalspieler sein Elternhaus verlassen und war zum FC Schalke 04 gewechselt. Dort lebte er im Internat, lernte mit einem Privattrainer Deutsch und spielte bei den A-Junioren der Königsblauen, mit denen er 2015 deutscher Meister wurde – als Stammspieler, obwohl er damals noch dem jüngeren Jahrgang angehörte. „Mehr kann man in dem Alter nicht erreichen“, sagt er.

Jetzt aber ist er im Männerfußball angekommen und bei einem neuen Club. „Ich muss geduldig sein und auf meine Chance warten. Das ist eine Kunst. Aber wenn die Chance kommt, muss ich sie nutzen“, sagt Rasmussen, der bei St. Pauli einen Vertrag bis zum Sommer 2020 unterschrieben hat. Dies ist ein klares Signal dafür, dass die Clubführung großes Potenzial in ihm sieht, ihm aber auch die Zeit geben will, sich zu entwickeln. Teil des Plans ist, dass er über Online-Kurse und halbjährliche Prüfungen in Dänemark weiter an seinem Abitur arbeitet. „In fünf Fächern habe ich schon den Abschluss“, berichtet er. Der Rest wird ihm auch gelingen, was vor allem seine Mutter Jeanette, eine Gymnasiallehrerin, sehr freuen wird.

Die DFL hat die Zweitliga-Spieltage drei bis sieben fest terminiert. Der FC St. Pauli spielt danach am Sonntag, 28. August (13.30 Uhr), in Dresden, am Sonnabend, 10. September (13 Uhr), gegen Bielefeld, am Sonntag, 18. September (13.30 Uhr), in Karlsruhe, am Donnerstag, 22. September (20.15 Uhr), gegen 1860 München und am Montag, 26. September (20.15 Uhr), bei Union Berlin.