Hamburg. Die deutschen Hockeyherren gingen neue Wege in der Vorbereitung auf Olympia

Eine Mannschaft besteht aus vielen Charakteren. Es gibt Anführer und Mitläufer, Kämpfer und Künstler. Am Montagvormittag mussten die 18 deutschen Hockey-Nationalspieler, die für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) nominiert sind, allesamt ihre künstlerische Ader freilegen. Auf Initiative von Bundestrainer Valentin Altenburg trafen sich die Krummstockartisten zu einer Teambuilding-Maßnahme in der Kunsthalle am Glockengießerwall.

Deren Geschäftsführer Stefan Brandt, ausgewiesener Hockeyfan und sportbegeisterter Olympiafreund, hatte mit Altenburg schon 2015 während der vom negativen Referendum beendeten Bewerbung Hamburgs um die Sommerspiele 2024 die Idee entwickelt, den Auswahlspielern auf ihrem Weg zum dritten Gold in Serie neue Perspektiven zu eröffnen. „Als Mannschaft in einem scheinbar sportfernen Ambiente zusammenzukommen und sich mit Themen auseinanderzusetzen, die sonst keine Rolle spielen, kann neue Kräfte freisetzen“, sagte Brandt. Im Beisein einer Kunstvermittlerin musste das Team in vier Gruppen vier Kunstwerke interpretieren und die Eindrücke in sportliche Zielsetzungen einarbeiten. „So konnte jeder Spieler auf eine neue Art herausfinden, wie er sich im Team einbringen möchte“, sagte Altenburg.

Moritz Fürste, Mittelfeldregisseur des Uhlenhorster HC und regelmäßiger Kunsthallenbesucher, empfand den Ausflug auf das für manchen Spieler ungewohnte Terrain interessant. „Es erweitert den Horizont, sich gedanklich mit Dingen zu beschäftigen, die mit dem Sport nichts zu tun haben“, sagte der 31-Jährige. Was die neuen Eindrücke bewirkt haben, könnte sich von Donnerstag an zeigen. Dann treten die deutschen Herren, die am Montag noch in Hannover für die Spiele in Brasilien eingekleidet wurden, in Düsseldorf bei der Rio-Generalprobe Ergo Masters gegen Großbritannien (Do.), Belgien (Sa.) und die Niederlande (So.) an.