London. Der Schotte nutzte seineChance durch einen glatten Erfolg gegen Milos Raonic

Andy Murray weinte vor Glück, innig umarmte er den Challenge-Cup. Zum zweiten Mal nach 2013 ist der 29-Jährige der König von Wimbledon. Vor dem mitfiebernden Prinz William und dessen Frau Kate feierte der Schotte am Sonntag einen souveränen Endspiel-Erfolg. Mit 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) setzte sich Murray gegen den Finaldebütanten Milos Raonic (Kanada) durch und sicherte sich seinen dritten Titel bei einem der vier Grand-Slam-Turniere.

„Das ist das wichtigste Turnier für mich in jedem Jahr“, sagte der Sieger. „Ich hatte große Momente und bittere Niederlagen hier. Deswegen ist es sehr besonders, diese Trophäe wieder in den Händen zu halten.“ Selbst sein sonst oft mürrisch wirkender Trainer Ivan Lendl wirkte, Murray zauberte mit seinem Auftritt ein Lächeln in sein Gesicht.

Nachdem Murray seinen zweiten Matchball verwandelt hatte, erhoben sich die 15.000 Zuschauer, unter ihnen Premierminister David Cameron. Auf dem überfüllten Henman Hill jubelten vor dem gigantischen Bildschirm die Fans, die kein Ticket für den Centre-Court ergattern konnten. „Es war ein großartiges Match zum Zuschauen“, lobte Herzogin Kate den glücklichen Sieger.

Murray nutzte die große Chance konsequent, die sich ihm durch das frühe Aus von Titelverteidiger Novak Djokovic geboten hatte. Am serbischen Topfavoriten war er in diesem Jahr im Finale der Australian Open und der French Open gescheitert. Nur im dritten Durchgang geriet der Brite einmal in Schwierigkeiten, als er bei 2:2 zwei Breakbälle abwehren musste. Nach 2:48 Stunden Spielzeit war dann sein sechster Sieg nacheinander gegen Raonic perfekt. Und mit Abstand der wichtigste.

Im Mixed-Finale unterlag Anna-Lena Groenefeld aus Nordhorn mit Partner Robert Farah (Kolumbien) 6:7 (5:7), 4:6 der Britin Heather Watson und Henri Kontinen (Finnland).