Berlin. Vier Hamburger Schwimmer dürfen bei Olympia starten

Steffen Deibler hat sich auch am letzten Tag der German Open in der Schwimm- und Sprunghalle im Berliner Europasportpark in starker Form präsentiert. Der Hamburger gewann die 100 Meter Schmetterling in 51,56 Sekunden vor dem Münchner Marius Kusch (51,97). Im Vorlauf war der Olympiavierte sogar sieben Hunderstelsekunden schneller gewesen, elf Hundertstel auf den letzten 50 Metern. In 51,19 Sekunden hält Deibler auch den deutschen Rekord über diese Strecke.

Seine Vorgabe für Berlin lautete, jene 51,84 Sekunden des Heidelbergers Philip Heintz zu unterbieten, die bis zum Freitag deutsche Jahresbestzeit waren. Weil Deibler das gleich zweimal eindrucksvoll gelang, gilt er als Schmetterlingsschwimmer für die olympische 4 x 100-Meter-Lagen-Staffel als gesetzt, auch ein Einzelstart in Rio ist jetzt für den Siebten der Jahresweltrangliste wahrscheinlich. Die Entscheidung trifft der Deutsche Olympische Sportbund vor Ort. „Ich habe getan, was ich tun musste, jetzt haben andere das Wort. Ich freue mich auf meine dritten Spiele“, sagte Deibler. Am 18. Juli fliegt er mit dem deutschen Team und der Hamburger Stützpunkttrainerin Petra Wolfram zur Vorbereitung nach Florianópolis rund 1100 Kilometer südlich von Rio.

Auch Jenny Mensing aus Wolframs Trainingsgruppe am Hamburger Olympiastützpunkt in Dulsberg konnte sich nach Rio kraulen. Über 100 Meter Rücken ist die 30-Jährige jetzt mit 1:00,53 Minuten nationale Jahresbeste und damit für die Lagenstaffel qualifiziert. Im Endlauf wurde Mensing Zweite hinter der Dänin Mie Østergaard Nielsen (59,22 Sekunden), die deutsche Meisterin Nadine Laem­mler (Heidelberg) schlug in 1:01,10 Minuten als Dritte an.

Bei Paulina Schmiedel (AMTV-FTV) musste nach der Entscheidung über 200 Meter Freistil gerechnet werden. Die 23-Jährige hatte als Vierter des Finales zwar eine direkte Konkurrentin vorbeigelassen, doch ihre 1:59,24 Minuten von den deutschen Meisterschaften unterboten in diesem Jahr insgesamt nur drei Schwimmerinnen. Das sichert ihr den letzten Platz in der 4 x 200-Meter-Freistil-Staffel. „Alle drei haben das super gemacht. Das ist ein tolles Ergebnis für Hamburg“, sagte Wolfram.

Der Elmshorner Jacob Heidtmann (21) hatte bereits vor Wochen sein Rio-Ticket gebucht. Der deutsche Rekordhalter über 400 Meter Lagen, 2015 in Kasan (Russland) WM-Fünfter, sollte es bei Olympia in den Endlauf schaffen.