Silverstone . Formel 1 Weltmeister in Topform, WM-Führender mit Problemen

Lewis Hamilton machte den ersten Trainingstag der Formel 1 zum Auftakt des britischen Grand Prix in Silverstone (Sonntag, 14 Uhr/RTL und Sky live) zu einer Ein-Mann-Show, bei der sein ungeliebter Mercedeskollege, der WM-Führende Nico Rosberg, am Ende nur Zuschauer war. Als Hamilton im zweiten Training unter dem grauen britischen Himmel Runde um Runde in den Asphalt brannte, saß Rosberg in der Box und sah seinen Mechanikern zu, die fieberhaft ein nicht identifiziertes Problem an seinem Auto zu lösen versuchten.

„Dieses Problem erfordert weitere Untersuchungen, die wir nicht während der Trainingssession erledigen können“, ließ Mercedes wissen. Zumindest im ersten Training am Morgen konnte Rosberg als einziger Konkurrent Hamiltons Pace mitgehen. Nur diese beiden blieben unter 1:32 Minuten, Hamilton konnte seine Tagesbestzeit von 1:31,654 nachmittags nicht mehr verbessern und lag in 1:31,660 knapp darüber. Rosberg war in der Kombination beider Durchgänge mit seinen morgens gefahrenen 1:31,687 Zweiter, dahinter folgten die Red Bulls mit Daniel Ricciardo (1:32,051) und Max Verstappen (1:32,286).

Ferrari-Star Sebastian Vettel ist in 1:32,570 vorläufig Sechster hinter Nico Hülkenberg im Force India (1:32,492), der seine gute Performance aus dem ersten Durchgang ebenfalls nicht verbessern konnte und am Nachmittag deutlich langsamer unterwegs war. Siebter wurde Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen, der durchaus etwas zu feiern hatte. Am Freitagmorgen war bekannt geworden, dass Ferrari auch im kommenden Jahr auf den Finnen setzt.

Hamilton zeigte sich derweil unbeeindruckt von dem Warnschuss, den die Mercedes-Teamleitung unter Einbeziehung von Daimler-Chef Dieter Zetsche in Richtung ihrer beiden Fahrer abgegeben hatte. „Lewis hat keine Angst vor dem großen bösen Wolff“, titelte die „Daily Mail“ in Anspielung auf Motorsportchef Toto Wolff, und „LH44“ ließ auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass diese Einschätzung genau die richtige ist. Mit einem fast spöttischen Lächeln hatte er in der Auftakt-Pressekonferenz alle Fragen in diese Richtung abgeschmettert. Das eigene Schicksal habe schließlich „immer in unseren eigenen Händen gelegen, und das ist jetzt nicht anders“, versicherte er: „Es gibt keine Teamorder, wir dürfen frei fahren, das ist doch etwas, worüber sich jeder freuen sollte. Also freut euch.“