Hamburg. Jockey aus Hamburg-Horn gewinnt das spektakuläre Seejagdrennen der Derby-Woche hoch überlegen

Er war der Topfavorit und hat diese Rolle mit Bravour ausgefüllt: Der siebenjährige dunkelbraune Wallach Falconettei hat am Dienstagabend in Horn das spannende Seejagdrennen mit dem Hamburger Lokalmatador Cevin Chan im Sattel gewonnen. Der 27 Jahre alte Jockey, der in Horn aufgewachsen ist, gilt als einer der besten internationalen Hindernisreiter.

Das Seejagdrennen ist der spektakulärste Wettbewerb beim Derby-Meeting, das bis zum 10. Juli auf der Galopprennbahn in Horn ausgetragen wird. 13 Pferde gingen an den Start – so viele wie seit Langem nicht mehr. Die 3600 Meter lange Strecke ist besonders schwer und verlangte auch diese Mal Pferd und Reiter alles ab. Es galt, neun feste Hindernisse zu überwinden. Gleich zu Beginn des Rennens preschte Storm of Swords unter Paul Andrew Johnson davon und lag bis zu 25 Pferdelängen vor seinen Konkurrenten. Doch dann kam die größte Herausforderung in dem Rennen: der Ritt durch den See auf Gelände, der mit der großen Dichte des Teilnehmerfeldes zusätzlich erschwert wurde. Um ihn zu überwinden, müssen die Pferde teilweise sogar schwimmen. Johnson drosselte wie alle anderen Reiter auch das Tempo und verlor die Führung. Kurz darauf stürzte er ebenso wie sein Konkurrent Mario Waterschoot, der mit dem Wallach Coyaique unterwegs war. Beide Pferde und Reiter sind nach Angaben der Rennleitung und des Bahn-Arztes Peter Wind aus Hamburg unverletzt.

Direkt nach dem Durchqueren des Sees übernahm Cevin Chan mit Falconettei die Führung. „Das war mein dritter und schönster Sieg in Hamburg“, sagte Chan. „Falconettei ist ein kleines Pferd und hat ein Herz wie ein Löwe.“ Im Richterprotokoll ist festgehalten, dass Falconettei „hoch überlegen“ gewann. So überlegen, dass der Vorsprung nicht in Pferdelängen gemessen werden konnte. Das Rennen dauerte 5,31 Minuten, der Sieger bekam eine vergleichsweise niedrige Prämie von 7200 Euro.

Beim zuvor ausgetragenen Sparkasse Holstein-Cup siegte überraschend das jüngste Pferd unter den neun Startern, der erst dreijährige Hengst Schäng unter Jockey Frederico Bossa. Der Außenseiter preschte seinen mindestens fünf Jahre alten, viel erfahreneren Konkurrenten davon. Die nur 1200 Meter lange Sprintstrecke bewältigte er mit dreieinviertel Pferdelängen vor dem Zeitplatzierten Fly First. Der Erfolg des von Pavel Vovcenko trainierten Hengstes mit dem typisch Kölner Namen brachte seinem Kölner Besitzer 32.000 Euro ein. „Schäng hat eine sehr gute Leistung gezeigt“, sagte Rossa. Vorjahressieger Donnerschlag war kurz vor den Start überraschend aus dem Rennen genommen worden.

Programm: Am Mittwoch stehen acht Rennen an, vier davon sind Trabrennen (17.55-21.25 Uhr). Das längste hindernisfreie Rennen des Derby-Meetings („Langer Hamburger“) über 3.200 Meter ist mit 25.000 Euro dotiert.