Heute ist der letzte Tag. Die deutsche Mannschaft reist am Mittwoch ab aus Évian. Nächste Station: Marseille, dann eventuell Paris. Aber an die französische Seite des Genfer Sees in ihr bisheriges Quartier kehrt die deutsche Delegation nicht zurück. Es heißt also Abschied nehmen von einem Ort, der sehr idyllisch ist, manchmal aber auch eigenwillig. Und überraschend.

Für das deutsche Auge ist zum Beispiel mindestens Neugierde erweckend, was es mit dem Verkehrsschild auf sich hat, auf dem „Sauf Service“ steht. Gemeint ist damit wohl eine Einbahnstraße, die zum Beispiel von der Müllabfuhr in die „falsche“ Richtung befahren werden darf. Wer hinter diesem Hinweis-Schild etwas anderes erwartet, der findet genau das unten am Ufer in einer Kneipe, die „Au Bureau“ heißt. Das ist unheimlich praktisch, erspart es vielen ortsansässigen Ehepartnern doch Verständigungs-Probleme, die man woanders auf der Welt haben könnte.

Anruf zu Hause. „Schatz, tut mir leid, dauert heute länger im Büro.“ „Ok, alles klar. Kannst ja nichts dafür.“

Die Deutschen sind gern gesehen. Zum Beispiel im Dönerladen. Dort ringt man um die richtigen Worte, seine exotische Mahlzeit auf Französisch-Englisch zu bestellen. Als alles vollbracht ist, verabschiedet einen der Mann hinter der Theke in astreinem Deutsch: „Danke. Und tschüss, Jogi.“ Aber diese eine Sache, an die kann ich mich nicht gewöhnen. An der kleinen Kirche in der Nachbarschaft läuten die Glocken stets um exakt fünf Minuten nach der vollen Stunde. Ich denke, da werde ich mich mal beschweren. Bislang ist kein Uhrwerks-Techniker zu sehen. Sie verbringen – so heißt es – viel Zeit im Büro.