Paris.

Die Bilder der auf dem Platz spielenden Kinder der Fußballstars sind den Organisatoren der EM in Frankreich ein Dorn im Auge. „Es ist immer süß, wenn die Kinder auf dem Platz spielen. Das sind schöne Bilder“, sagte Martin Kallen, der Turnierdirektor der Europäischen Fußball-Union Uefa, am Dienstag auf einer Bilanzpressekonferenz: „Aber es ist eine Europameisterschaft und zumindest auf dem Rasen keine Familienveranstaltung.“ Um die Welt gegangen waren vor allem die Bilder von Wales-Superstar Gareth Bale, der nach dem Achtelfinalsieg gegen Nordirland mit seiner kleinen Tochter Alba Viola über den Rasen getollt war. Nach dem Viertelfinale gegen Belgien spielten gleich mehrere Kinder auf dem Platz. Der walisische Verband hatte daraufhin eine Art Ermahnung von der Uefa bekommen. Der Verband sieht darin offenbar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

Ansonsten zogen die EM-Macher vor den Halbfinals am Mittwoch und Donnerstag ein positives Zwischenfazit. „Wir haben, was die Organisation angeht, bislang keinerlei Problem gehabt, auch nicht mit der Sicherheit“, sagte Kallen. „Wir sind sehr zufrieden, und wir hoffen, dass es auch so bleibt.“ Die französischen Sicherheitsbehörden „haben sehr viel zur Vorbeugung getan. Sie kontrollieren alles, was nicht zu 100 Prozent korrekt aussieht.“ Es seien Autos aufgebrochen und verdächtige Pakete untersucht worden. „Aber es waren immer Fehlalarme“, sagte Kallen.

Auch das Format der 24 EM-Teilnehmer habe funktioniert. „Wales und Island sind weiter gekommen, als alle geglaubt haben“, sagte Kallen: „Das ist gut für den Fußball. Die Fans dieser Teams sind großartig. Ich glaube, das wird einen Boom auslösen, mehr Kinder werden in diesen Ländern Fußball spielen.“

Eins der größten Probleme bleibt der Schwarzmarkt. „Die Schwarzhändler sind weiter sehr aktiv“, sagte Kallen, „da werden Eintrittskarten zu sehr, sehr hohen Preisen verkauft, und oft sind es Fälschungen.“ Insgesamt sei die Uefa mit dem offiziellen Ticketverkauf sehr zufrieden. Rund 2,5 Millionen Eintrittskarten seien verkauft worden. „Das sind 99 Prozent“, sagte Kallen: „Es sieht so aus, als wären wir ausverkauft.“