Lyon. Auch im Halbfinale ist Portugals Toptalent Renato Sanches wohl erste Wahl

Mit Auftritten auf der großen Fußball-Bühne kennt sich Renato Sanches mittlerweile aus. Vier seiner bisher neun Länderspiele bestritt der gerade einmal 18 Jahre alte Neuzugang des FC Bayern bei der EM vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Vor allem sein bislang letzter Einsatz im Viertelfinale gegen Polen hinterließ Eindruck: Mit seinem Traumtor zum 1:1 und dem wuchtig verwandelten Elfer im folgenden Elfmeterschießen begeisterte Sanches Fans und Experten. Seine nächste Chance auf der großen Bühne will er am Mittwoch (21 Uhr/ARD) im Halbfinale in Lyon gegen Wales nutzen.

„Renato Sanches ist ein besonderer Spieler“, schwärmte Teamkollege André Gomes. „Es ist keine Überraschung für mich, wie er hier spielt.“ Für mindestens 35 Millionen Euro – durch erfolgsabhängige Variablen könnte die Ablösesumme sogar auf 80 Millionen Euro steigen – hatte sich der FC Bayern München noch vor Beginn der EM die Dienste des schnellen, zweikampfstarken Offensivspielers von Benfica Lissabon gesichert. Auch Clubs wie Real Madrid, Manchester United und der FC Barcelona waren interessiert. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich bei einem so großen Verein wie Bayern München unterschrieben habe. Aber noch konzentriere ich mich voll auf die EM“, erklärte das Talent mit den Rasta-Locken nach dem Viertelfinaleinzug.

Denn bevor Sanches mit seinem neuen Club in die Saisonvorbereitung starten kann, will er noch seine Mission mit Portugal vollenden – und dabei vielleicht noch den einen oder anderen Rekord knacken. Einige hatte der selbstbewusste Sanches schon vorher aufgestellt: Er ist der jüngste Spieler, der je für Portugal bei einem Turnier spielte und auch der drittjüngste Torschütze der EM-Historie nach Johan Vonlanthen (Schweiz) und Wayne Rooney (England). Zudem ist Sanches nach seinem Wechsel teuerster Spieler der Generation U20 weltweit.

Nachdem Nationaltrainer Fernando Santos ihn im Viertelfinale gegen Polen erstmals von Beginn an brachte, wird wohl auch im Halbfinale nun kein Weg an dem Youngster vorbeiführen. „Das ist noch nicht der Renato, den wir in Zukunft sehen werden. Er wird immer noch besser“, sagte Santos.

Portugal: Rui Patricio – Soares, Pepe, Fonte, Guerreiro – Danilo Pereira – Renato Sanches, Moutinho, Gomes – Nani, Ronaldo.Wales: Hennessey – Gunter, Chester, A. Williams, Collins, Taylor – King, Allen, Ledley – Bale, Robson-Kanu.Schiedsrichter: Eriksson (Schweden).