Hamburg.

Da wollen es drei Pferdebesitzer wirklich wissen. Sie haben am Montag nur wenige Minuten vor dem Ende der Frist ihren dreijährigen Hengst Landofhopeandglory für das 147. Deutsche Derby am Sonntagnachmittag auf der Galopprennbahn in Horn angemeldet. Das hat stolze 65.000 Euro gekostet, das Zehnfache der ursprünglichen Nennungsgebühr. Die Besitzergemeinschaft John Magnier, Michael Tabor und Derricks Smith und der irische Star-Trainer Aidan O’Brian glauben also fest daran, mit Landofhopeandglory den Topfavoriten Boscaccio beim wichtigsten und höchstdotierten deutschen Galopprennen schlagen und die Siegprämie von 390.000 Euro kassieren zu können. Beim Derby gehen nun 19 Pferde an den Start.

Doch zunächst stehen in der Derbywoche an diesem Dienstag von 16.30 Uhr an acht Rennen in Horn auf dem Programm. Beim mit 55.000 dotierten Sparkasse-Holstein-Cup ist der Weg zum Ruhm kurz: Nur rund 70 Sekunden auf der nur 1200 Meter langen Sprintstrecke, dann steht der Sieger fest.

Die zwölf Pferde in diesem Wettbewerb sind eigens für Kurzstrecken gezüchtet und trainiert worden. Vor einem Jahr sorgte hier der im Besitz des Gestüts Höny-Hof von Manfred Hellwig stehende Donnerschlag für eine Überraschung, als er bei einem Top-Ritt mit dem tschechischen Jockey Filip Minarik im Sattel die Gegner nie an sich herankommen ließ. Da ist das Ziel nur logisch – die erfolgreiche Titelverteidigung.

Dieses Mal wird Donnerschlag von Marc Lerner geritten. Allerdings ist der Fuchs-Wallach dafür bekannt, dass er lieber auf hartem Boden läuft. „Das Geläuf hier ist wegen der vielen Wetterwechsel immer für Überraschungen gut“, sagt Eugen-Andreas Wahler, Präsident des Hamburger Renn-Clubs (HRC). Der HRC ist Veranstalter des Derby-Meetings.

Ein großes Zuschauer-Spektakel ist das Seejagdrennen, das gegen 20 Uhr beginnt. Es gilt als das meistfotografierte Pferderennen Deutschlands. Die Pferde müssen wie bei Vielseitigkeitsrennen Naturhindernisse wie Hecken und Baumstämme überwinden. Höhepunkt auf dem 3600 Meter langen Geläuf ist der Ritt durch den kleinen See. Der ist so tief, dass die Pferde teilweise sogar schwimmen müssen.