Marseille.

Der eine glänzt, der andere leidet: Vor dem Viertelfinale gegen die Portugiesen diskutiert Polen über den glück- und torlosen Robert Lewandowski. Nicht nur, dass der geknickte Bayern-Profi auch nach vier EM-Spielen noch nicht getroffen hat. Der Bundesliga-Torschützenkönig muss es zudem ertragen, dass ausgerechnet Jakub Blaszczykowski bislang für die polnischen Glanzpunkte sorgt. Der Mittelfeldspieler galt zu gemeinsamen Zeiten bei Borussia Dortmund nicht gerade als sein innigster Freund.

Während polnische Medien von den „Leiden des Robert Lewandowski“ und einer „EM-Tortur“ des Münchner Angreifers berichten, schieben sich seine Mitspieler ins Rampenlicht. Wenige Tage vor dem Duell mit Portugal am Donnerstag (21 Uhr/ARD) in Marseille, das vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych geleitet wird, wählte der polnische Verband für seine Videorubrik auf der Homepage nicht Lewandowski als Protagonisten aus, sondern den von allen nur „Kuba“ genannten Blaszczykowski. Der an Florenz Ausgeliehene und bei der EM plötzlich Aufblühende will in der kommenden Saison auch in Dortmund wieder angreifen.

Zunächst aber wollen die Polen gegen die zwar favorisierten, aber bislang keineswegs übermächtig auftretenden Portugiesen erstmals seit der WM 1982 in Spanien wieder ein Halbfinale bei einem großen Turnier erreichen. „Wir haben Geschichte geschrieben“, sagte BVB-Profi Lukasz Piszczek über den erstmaligen Einzug in ein EM-Viertelfinale. „Aber es geht noch mehr. Wir sind jedenfalls weiter hungrig.“