Berlin.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Verbraucherorganisation Foodwatch fordern den sofortigen Stopp der Werbekampagne von Coca-Cola zur Fußball-EM 2016. Wegen des Verstoßes gegen drei grundlegende Verhaltensregeln für Lebensmittelwerbung haben beide Organisationen Beschwerde beim Deutschen Werberat eingelegt. Mit den Gesichtern der deutschen Nationalelf verlocke der Getränkehersteller Kinder zum Kaufen ungesunder Zuckergetränke und trage damit zum Anstieg von Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten bei.

Die Beschwerdeführer monieren, die Kampagne nutze das besondere Vertrauen von Kindern gegenüber Idolen wie den deutschen Fußball-Nationalspielern aus. Zudem erschwere die Kampagne das Erlernen einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. Flüssiger Zucker in Form von Cola und Limonaden sei besonders gefährlich, warnte der Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Baptist Gallwitz. Die Weltgesundheitsorganisation empfehle im Idealfall nur fünf Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker aufzunehmen. Bei einer erwachsenen Frau wären das 25 Gramm Zucker am Tag. Eine 0,5-Liter-Flasche Cola enthalte aber mit 52 Gramm Zucker mehr als das Doppelte. Coca-Cola ist Hauptsponsor der EM und auch Premium-Partner des DFB.