Nachdem der Mittellinienrichter über Funk den Assistenten des Assistenten über das Vergehen informiert hatte, signalisierte der Abseitsrichter dem Torrichter – dass der Ball nicht ausreichend aufgepumpt war. Der Schiedsrichter brach das Spiel sofort ab. Sechs Augen sehen mehr als zwei. Und zehn sehen mehr als sechs. Theoretisch.

Praktisch tun sie das nicht. Und auch wenn es noch nicht ganz so schlimm ist mit den diversen Assistenten und Hilfspfeifen wie oben beschrieben – so ähnlich fühlt es sich schon an. Auch wieder bei dieser EM. Oder anders gefragt: Was sollen diese Torrichter?

Sie tänzeln auf der Grundlinie herum, behindern Spieler beim Flanken oder Tacklen, tun wichtig und sehen wenig. Eckbälle erkennen sie nicht, Fouls erkennen sie auch nicht, und bei Torentscheidungen braucht man sie nicht.

Bei ihrer Einführung 2009 waren sie die menschgewordene Abwehrmaßnahme von Uefa-Präsident Michel Platini gegen technische Hilfsmittel. Wie der Teufel das Weihwasser fürchtete der Franzose Hawk Eye und Ähnliches und etablierte deshalb die zwei weiteren Assistenten. Dass die nichts bringen, haben sie insbesondere bei der EM 2012 bewiesen, als ein klares Tor der Ukraine gegen England nicht erkannt wurde. Jetzt ist Platini weg, Hawk Eye ist da, die überflüssigen Torrichter aber auch noch. Keiner weiß, warum. Es muss eine Cliquenwirtschaft dahinterstehen – für jeden noch ein Pöstchen.

Und nun ist es Zeit, die Bundesliga- Schiedsrichter zu loben. Die treffen ihre Fehlentscheidungen auch weiterhin mit nur vier Unparteiischen. Zum Glück.