London .

Frei verkäufliche Tickets für die großen Plätze an der Church Road waren bereits am Sonntagnachmittag restlos ausverkauft. Die Schlange war voll. In Zelten campierten die Tennisfans im nahe liegenden Wimbledon Park teilweise über 24 Stunden, um Einlass auf das Gelände des All England Lawn Tennis and Croquet Clubs zu erhalten. Das bedeutendste Tennisturnier der Welt beginnt an diesem Montag, und die Faszination von Wimbledon ist ungebrochen.

Titelverteidiger Novak Djokovic ist der Topfavorit bei den Herren, bei den Damen könnte die spanische French-Open-Siegerin Garbine Muguruza Titelverteidigerin Serena Williams entthronen. Oder eine ganz andere kommt durch. „Die Chance bei den Damen ist so groß wie nie“, meint Deutschlands Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner.

Neun der 16 deutschen Profis treten Montag zu ihren Erstrundenmatches an. darunter auch die an vier gesetzte Angelique Kerber. „Ich bin wirklich mental und körperlich vorbereitet“, sagte die 28-Jährige, die in Australien als erste Deutsche seit Steffi Graf 1999 einen Grand-Slam-Titel feierte. Die Halbfinalistin von 2012 trifft zum Auftakt auf die Britin Laura Robson.

Die Hamburgerin Carina Witthöft tritt ab 12.30 Uhr deutscher Zeit als Außenseiterin auf die an 25 gesetzte Rumänin Irina-Camelia Begu an. Die Hamburgerin steht zum dritten Mal im Hauptfeld der „Championships“, konnte aber noch nie einen Satz gewinnen.

Alexander Zverev ist zum zweiten Mal nach dem letzten Jahr im Hauptfeld dabei. Damals schied das Hamburger Toptalent in der zweiten Runde gegen den US-Amerikaner Denis Kudla aus. Doch in zwölf Monaten hat sich viel geändert: Von Position 74 ist der 19-Jährige auf Platz 28 in der Weltrangliste vorgestoßen, zweimal stand er in Turnierendspielen, beim Vorbereitungsturnier in Halle/Westfalen bezwang er den großen Roger Federer. „Ich bin überzeugt, dass er ein Top-Ten-Spieler wird, keine Zweifel“, lobte der Schweizer danach.

Zverev startet am Dienstag gegen Paul-Henri Mathieu ins Turnier. Ein Spieler, an den er beste Erinnerungen hat. 2014 gewann er beim Challenger in Braunschweig gegen den Franzosen seinen ersten Titel – ein Startschuss für seinen unaufhaltsam scheinenden Aufstieg.