Hamburg. Andreas Bretschneider will bei der Turn-DM seinen neuen Spezialsprung zeigen

Die Schmerzen sind immer noch nicht ganz weg. Andreas Bret­schneider kämpft ebenso wie sein Turnkollege Fabian Hambüchen nach wie vor mit einer Sehnenentzündung in der Schulter. Und dennoch will er am Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in der Sporthalle Hamburg den Cheftrainer mit einem starken Auftritt am Reck beeindrucken.

Eine „potenzielle Medaillenleistung für Rio an einem Einzelgerät“ könnte Trainer Andreas Hirsch bei der Olympia-Nominierung überzeugen, ist sich Bretschneider sicher. „Deshalb muss ich ein Risiko eingehen und will vielleicht im Finale meinen neuen Flieger vorstellen“, sagte der Chemnitzer Sportsoldat. Dazu müsse das Element aber im Training in 75 Prozent aller Fälle sitzen.

Nachdem der 26-Jährige 2015 als erster Turner den gehockten Doppelsalto mit zwei Schrauben zeigte, hatte das Element den Namen „Bretschneider“ erhalten und war mit Schwierigkeitsgrad H (0,8 Punkte) als höchstbewertetes Element ins Regelwerk des Weltverbandes aufgenommen worden. Nun will der Sachse in Hamburg den „Bretschneider II“ vorstellen: Sein Super-Element in gestreckter Ausführung. Dafür wird im Punktecode eigens die nächste Schwierigkeitsstufe I (0,9 Punkte) geschaffen.

„Im Vorkampf werde ich noch nicht alles riskieren. Am liebsten würde ich im Finale den gehockten und den gestreckten Doppelsalto zeigen und käme dann auf einen Ausgangswert von 7,7“, sagte Bretschneider. Damit würde er zu den Goldkandidaten in Rio zählen und auch Fabian Hambüchen die Schau stehlen. Dessen angestrebter Schwierigkeitsgrad für die Reckübung beträgt 7,3. Seine Übungen an Reck und Ringen muss Bretschneider aufgrund der Schulterprobleme dagegen „abspecken“.