Lyon. Ungarns gesamtes Team verdient ein Viertel dessen, was Portugals Star Ronaldo kassiert

Einen Titel wird Cristiano Ronaldo aus Frankreich in jedem Fall mit nach Hause nehmen, auch wenn seine Portugiesen früh ausscheiden sollten. Das Magazin „Forbes“ hat den 31-Jährigen zum bestbezahlten Sportler der Welt gekürt, rund 78 Millionen Euro soll der Stürmerstar von Real Madrid pro Jahr an Gehältern, Prämien und Werbeeinnahmen verdienen. Würden alle 23 Spieler des nächsten Gegners Ungarn ihre Jahreseinkommen zusammenlegen, kämen sie damit nicht einmal auf ein Viertel dieser Summe.

Ungarn gegen Portugal, das ist an diesem Mittwoch (18 Uhr/ZDF) ein sehr ungleiches Endspiel um den ersten Platz oder zumindest das Weiterkommen in der spannenden Gruppe F. Ungarn führt die Tabelle mit vier Punkten an, obwohl die Spieler des deutschen Trainergespanns Bernd Storck und Andreas Möller den mit Abstand niedrigsten Marktwert aller 24 EM-Teilnehmer haben.

Die Portugiesen wissen um ihre Qualität, stehen nach den beiden Unentschieden gegen Island (1:1) und Österreich (0:0) aber massiv unter Druck. „Wir müssen gegen Ungarn 200 Prozent geben. Dann bin ich mir sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen und weiterkommen werden“, sagte Mittelfeldspieler Joao Moutinho. Für die meisten Ungarn ist dieses Niveau Neuland. Zwar stehen auch elf ihrer Spieler bei ausländischen Vereinen unter Vertrag. Die heißen aber nicht Real Madrid oder Bayern München, sondern Wisla Krakau (Polen), Slovan Bratislava (Slowakei) oder Al-Gharafa (Katar). „Ungarn bleibt ein kleines Fußballland“, sagte Möller, „aber jetzt sind wir wieder da. Die EM wird die Spieler durch die gewonnenen Erfahrungen weiterbringen. Wir wollen noch mehr so schöne Momente wie beim 2:0 gegen Österreich erleben.“

Ungarn: Kiraly – Lang, Guzmics, Juhasz, Kadar – Gera – Kleinheisler, Nagy – Stieber, Priskin, Dzsudzsak.Portugal: Patricio – Vieirinha, Pepe, Ricardo Carvalho, Guerreiro – William Carvalho, Moutinho – Quaresma, Gomes – Nani, Ronaldo.Schiedsrichter: Atkinson (England)