Oakland. Der Superstar führt die Cleveland Cavaliers zum ersten NBA-Titel der Teamgeschichte

Nach dem magischsten Moment seiner Karriere sank Basketball-Superstar LeBron James vor Freude schluchzend auf den Hallenboden. Angeführt von „King James“ hatten die Cleveland Cavaliers für das größte Comeback in der Geschichte der NBA-Finals und den historischen ersten Meistertitel in der Teamgeschichte gesorgt. „Als ich vor zwei Jahren zurückgekommen bin, habe ich mir ein Ziel gesetzt: dieser Stadt eine Meisterschaft zu bringen“, sagte James nach dem dramatischen 93:89-Sieg im siebten Spiel der Finalserie bei Titelverteidiger Golden State Warriors, „ich habe mein Herz, mein Blut, meinen Schweiß, meine Tränen in dieses Spiel gesteckt.“ Die Cavs sind das erste Team, das sich nach einem 1:3-Finalrückstand noch zum Meister krönte. Und James führte als erster Spieler in der Finalserie alle Statistiken an: die meisten Punkte (208), Rebounds (79), Assists (62), Steals (18) und Blocks (16). Am Sonntag überragte der einstimmig zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finals gekürte James mit 27 Punkten, elf Rebounds und elf Assists. Er ist damit der erst dritte Spieler, der im entscheidenden siebten Spiel der Finals ein Triple-Double schaffte. Der Triumph der Cavs ist deshalb so besonders, weil die sportverrückten Menschen in Cleveland seit 52 Jahren auf einen Profi-Meistertitel warten mussten. Cleveland gilt außerdem als das größte Loch der USA. James, nur wenige Meilen entfernt in Akron geboren, hat in Cleveland seine Karriere begonnen. Als er vor sechs Jahren nach Miami ging, verbrannten einige Fans seine Trikots – aus Liebe wurde zum Teil Hass. Bei seiner Rückkehr vor zwei Jahren empfing ihn die Stadt dann aber wieder als Hoffnungsträger. „Ich hatte einen Plan, um diesen Verein dorthin zu bringen, wo er noch nie war“, sagte James. Die Enttäuschung bei den Warriors um ihren blass gebliebenen Ausnahmespieler Stephen Curry war dagegen grenzenlos. Der MVP der regulären Saison, der die Warriors in der Hauptrunde zum Rekord von 73 Siegen in 82 Spielen geführt hatte, spielte in den Finals weit unter Form und haderte mit sich: „Es tut weh. Ich habe nicht genug getan, um meinem Team zu helfen.“