Saint-Étienne . Abschlussschwäche kostet England den Gruppensieg. Russland fährt nach der Niederlage gegen Wales blamiert nach Hause.

Minimalziel erreicht, Gruppensieg verspielt: England ist nach seinem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM 2014 ins Achtelfinale der EURO 2016 eingezogen. Die Three Lions erreichten allerdings nur ein 0:0 gegen den EM-Neuling Slowakei, der als Gruppendritter sehr gute Chancen auf ein Weiterkommen hat. Englands 1B-Mannschaft musste im Fernduell um Platz eins in der Gruppe B daher Wales den Vortritt lassen und trifft im Achtelfinale auf den Zweiten der völlig offenen Gruppe F mit Portugal, Österreich, Ungarn und Island.

Die walisische Fußball-Nationalmannschaft hat sich hingegen als Erster der Gruppe B für das Achtelfinale qualifiziert. Am dritten und letzten Vorrundenspiel kamen die Briten gegen Russland in Toulouse zu einem 3:0 (2:0)-Sieg. Die Russen, WM-Gastgeber 2018, sind ausgeschieden.

Bale an der Spitze der EM-Torjägerliste

„Das fühlt sich unglaublich an. Das war die beste Leistung der Mannschaft, seit ich in ihr spiele. Wir sind jetzt Erster, was willst du mehr“, so der walisische Nationalspieler Gareth Bale nach der Partie. Nachdem er in den Spielen zuvor immer per Freistoß getroffen hatte, sorgten gegen die schwachen Russen die Premier-League-Profis Aaron Ramsey (11.) und Neil Taylor (20.) zunächst nach schnellen Gegenstößen für die frühen Tore.

Dann legte Bale (67.) in der zweiten Halbzeit vor 28 840 Zuschauern nach und setzte sich mit nun drei Toren an die Spitze der EM-Torjägerliste. „Das ist toll. Die Leistung war klasse“, sagte Trainer Chris Coleman über den erfrischenden Auftritt seines Teams.

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Abschlussschwäche kostet England den Gruppensieg

Enttäuschung hingegen bei den Engländern. „Wir sind schon enttäuscht. Wir wollten gewinnen. Nach drei Spielen mit fünf Punkten an zweiter Stelle zu stehen, das hat keiner von uns gewollt“, sagte Abwehrspieler Gary Cahill. Das Weiterkommen war das erste Ziel der Engländer, ihre Abschlussschwäche kostete sie den Gruppensieg. Sie hatten vor den Augen ihres Verbandspräsidenten Prinz William beste Chancen, nach dem 1:1 gegen Russland und dem 2:1 gegen Wales durch einen Sieg Erster zu werden.

„Sie haben uns die Türe zugemacht, aber uns hat auch das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte Cahill. Auch der diesmal von Beginn an eingesetzte Jamie Vardy vom englischen Sensationsmeister Leicester City traf nicht - trotz einer guten Leistung und großer Überlegenheit war die Chancenverwertung erneut das Manko der Three Lions.

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Rooney erst in der 56. Minute

Teammanager Roy Hodgson hatte vor dem letzten Gruppenspiel die Rotation angeworfen und gleich sechs Veränderungen in seiner Startelf im Vergleich zum Sieg gegen Wales vorgenommen. Er verzichtete vor 39.051 Zuschauern in St. Etienne zunächst unter anderem auf Kapitän Wayne Rooney und Angreifer Harry Kane. Neben Adam Lallana spielten dafür Daniel Sturridge und Vardy, die beiden „Super-Joker“ und Torschützen gegen Wales. Rooney kam in der 56. Minute. Kane folgte 20 Minuten später.

England war von Beginn an spielfreudig und die deutlich bessere Mannschaft war. Die Slowakei fand nach vorne kaum statt. Wenn der EM-Neuling den Ball einmal hatte, war kein Zug zum Tor zu erkennen, auch, weil England die Mitte abdichtete und die Slowaken zwang, mit langen Bällen zu operieren. Die Three Lions dagegen erspielten sich ein paar gute Chancen, die beste besaß erneut der flinke Vardy, der Martin Skrtel vom FC Liverpool davonlief und erst an Torhüter Matus Kozacik scheiterte (17.).

England vergab Chance um Chance

Die Three Lions erspielten sich ein paar gute Chancen
Die Three Lions erspielten sich ein paar gute Chancen © dpa | Mast Irham

Mitte der ersten Halbzeit hatten die Slowaken erkannt, dass sie hinten zu offen waren, sie gingen vorerst kein Risiko mehr ein. Phasenweise standen sie hinten zu sechst auf einer Linie. Wenn die Engländer denn mal durchkamen wie beim Schuss von Lallana, war Kozacik da (33.), auch gegen Nathaniel Clyne vom Klopp-Klub FC Liverpool (53.).

Sekunden vor Clynes Chance hätte Robert Mak fast von einem Missverständnis zwischen dem englischen Torhüter Joe Hart und Verteidiger Chris Smalling profitiert, es war ein eher seltenes Zeichen für die Bemühungen der Slowaken, selbst einen Treffer zu erzielen. Ansonsten vergab England weiter Chancen: Wie Dele Alli auf Vorarbeit von Jordan Henderson - Skrtel klärte kurz vor der Linie (61.).