Hamburg/Poznan.

Die olympischen Ruderwettbewerbe in Rio de Janeiro finden ohne Jugendolympiasieger Tim Ole Naske von der RG Hansa statt: Nach dem zweiten Platz des deutschen Doppelvierers beim Weltcupfinale in Poznan (Polen) wird das Weltmeisterboot nicht mehr umbesetzt. Das bestätigte der Hamburger Chef-Bundestrainer Marcus Schwarzrock dem Abendblatt. Damit schwindet Naskes Hoffnung, mit seinem Partner Lars Hartig aus Friedrichstadt in den olympischen Doppelzweier nachzurücken.

„Ich bin sehr enttäuscht, weil ich gehofft hatte, dass im Leistungssport das Leistungsprinzip gilt“, sagte Naske (20) dem Abendblatt. Hintergrund: Während er und Hartig bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften im
April in Köln Topresultate ablieferten, enttäuschten Karl Schulze und Hans Gruhne aus dem Doppelvierer. Zufall oder nicht: Beide sind Schützlinge von Disziplintrainer Alexander Schmidt in Berlin. Schwarzrock wies indes Naskes Vorwurf zurück: „Seine Ergometerleistung war nicht ausreichend, um im Großboot um Medaillen zu fahren.“

Wunschgemäß verlief das letzte vorolympische Kräftemessen für Olympiasieger Eric Johannesen vom RC Bergedorf. Nach dem Sieg mit dem Deutschland-Achter kann er zuversichtlich der Titelverteidigung entgegensehen. „Wir wollten das Rennen schneller als zuletzt beginnen, das hat gut geklappt. Wir vergessen aber nicht die Niederlande, die hier nicht am Start waren. Sie sind die Favoriten“, sagte Johannesen. Sein Bruder Torben kam mit Johannes Weißenfeld (Herdecke) im Zweier nicht über den Sieg im B-Finale um Platz sieben hinaus. Der Leichtgewichtsvierer belegte ohne den erkrankten Schlagmann Lars Wichert vom RC Allemannia Rang fünf. Sylvia Pille-Steppat vom Wilhelmsburger RC wurde im paralympischen Einer Achte.