Hamburg.

Die letzte Woche bis zum Start der Vorbereitung mit dem HSV werden Christian Mathenia und seine Freundin Julia mit der Wohnungssuche verbringen. Der Torhüter braucht nach seinem Wechsel von Darmstadt 98 nach Hamburg ein neues privates Zuhause. In seiner neuen sportlichen Heimat ist Mathenia bereits seit einigen Tagen angekommen. Nach seinem Urlaub auf den Bahamas trainiert der 24-Jährige bereits im Volkspark.

Das frühe Training hat vor allem einen Grund: Mathenia arbeitet nach seinem Mittelhandbruch an seinem Torwartcomeback. Am 33. Spieltag der vergangenen Saison hatte er sich die Verletzung im Spiel bei Hertha BSC zugezogen. Fünf Wochen ist die Operation nun schon her. Beim ersten Training am kommenden Mittwoch wird er noch nicht wieder im Tor stehen. Gut möglich, dass er schon nach dem Trainingslager in Graubünden in zwei Wochen wieder mit dem Torwarttraining beginnen kann. „Wir sind voll im Zeitplan. Es braucht natürlich noch ein bisschen, bis ich wieder auf dem Platz Bälle halten kann, aber der Verein gibt mir die Zeit dafür“, sagt Mathenia.

Für den Torhüter ist die Verletzung kein Grund, sich Sorgen zu machen. Nach zwei Kahnbeinbrüchen bei Mainz 05 im Jahr 2011 hat Mathenia bereits Metallschrauben in beiden Händen. „Das stört mich im Alltag als Torhüter überhaupt nicht. Auch in der Bundesliga hat es mich null behindert“, sagt Mathenia. Er ist ein Typ, der die besonderen Herausforderungen mag. Zu seinen Hobbys gehören Bungee-Jumping und Fallschirmspringen. „Ich bin schon ein Adrenalintyp.“ Auch deshalb fühlt sich Mathenia beim HSV auf Anhieb wohl. „Hier ist alles riesengroß. Ich bin durch die Geschäftsstelle gegangen. Ich konnte mir gar nicht alle Gesichter und Namen merken, denn hier arbeiten 200 Mitarbeiter für den HSV. Es ist kein Vergleich zu Mainz und Darmstadt.“

Mathenia, der für 800.000 Euro aus Darmstadt kam und beim HSV bis 2019 unterschrieb, wird sich in der internen Torwarthierarchie zunächst hinter René Adler eingliedern, dennoch gibt er sich selbstbewusst. „Man kann von jedem Torhüter lernen. So wird es bei René auch sein, dass ich mir etwas abschaue. Aber kopieren werde ich ihn nicht. Ich habe meinen eigenen Stil. Ich weiß nicht, wie er das sieht, aber vielleicht guckt er sich ja auch etwas von mir ab.“

Läuft alles nach Plan, wird Mathenia schon im Juli wieder spielen können. Das erste Pflichtspiel steht am 20./21. August an. Dann muss der HSV in Runde eins des DFB-Pokals bei Drittligist FSV Zwickau ran. Nicht auszuschließen, dass Mathenia dann auch seine Pflichtspielpremiere für die Hamburger gibt.