Die Kroaten wollen sich nach dem Einzug ins Achtelfinale „betrinken“. Ancelotti warnt vor Bale. Uefa „bedauert“ Ausschreitungen.

Srna will trotz Todesfall spielen

Nur fünf Tage nach dem Tod seines Vaters wird Kroatiens Kapitän Darijo Srna am Freitag beim zweiten EM-Spiel gegen Tschechien definitiv wieder von Anfang an auflaufen. Das bestätigten Trainer Ante Cacic und der Verteidiger von Schachtjor Donezk vor der Partie in Saint-Etienne (Freitag, 18 Uhr/ZDF). „Es war der letzte Wunsch meines Vaters, dass ich wieder nach Frankreich zurückkehre, morgen spiele und mit der kroatischen Nationalmannschaft bei dieser EM so viel Erfolg haben werde wie möglich“, sagte Srna.

Bayern-Einkauf Sanches: „Bin bereit, zu spielen“

Bayern Münchens neuer Millionen-Einkauf Renato Sanches hofft bei dieser EM noch auf den Sprung in die portugiesische Stammformation. „Ich bin bereit, zu spielen. Und ich bin bereit, gut zu spielen“, sagte der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Teamquartier der Portugiesen. „Wenn ich eine Chance bekomme, werde ich mein Bestes geben.“

Sanches war am Dienstag beim 1:1 zum EM-Auftakt gegen Island als jüngster Spieler der portugiesischen EM- und WM-Geschichte in der 77. Minute eingewechselt worden. Als Konsequenz aus diesem enttäuschenden Spiel hat Nationaltrainer Fernando Santos bereits angekündigt: „Wir müssen das Team auffrischen.“ Sanches kann sich also Hoffnungen machen, im nächsten Spiel gegen Österreich von Beginn an dabei zu sein.

Deschamps über den Rasen: „Ein Desaster“

Didier Deschamps hatte es geahnt. „Der Platz ist ein Desaster. Aber es ist kein Wunder, wenn du eine Woche vor der EM hier ein AC/DC-Konzert hast“, erklärte der leicht erzürnte Trainer der französischen Nationalmannschaft nach dem 2:0-Sieg gegen Albanien am Mittwochabend in Marseille. Immer wieder rutschten die Spieler beider Teams auf dem Platz aus. Mittelstürmer Olivier Giroud wechselte nach ein paar Minuten die Schuhe. „Als ich Bilder sah, wie Leute von dem Konzert kamen, da habe ich nur gedacht: Oh mein Gott“, sagte Deschamps mit Blick auf den Auftritt der Rocker am 13. Mai im Stade Vélodrome.

Keane bereit für die Startelf gegen Belgien

Irlands Routinier Robbie Keane fühlt sich fit und bereit für einen Startelf-Einsatz im zweiten Gruppenspiel gegen Belgien. „Der Trainer weiß, dass er auf mich zählen kann. Wenn ich nominiert werde, bin ich bereit“, sagte der 35 Jahre alte Angreifer von Los Angeles Galaxy am Donnerstag im EM-Quartier der Iren in Versailles. Weil Jonathan Walters wegen seiner wieder aufgebrochenen Achillessehnenverletzung wohl für die Partie am Sonnabend in Bordeaux ausfallen wird, könnte Keane in die Anfangsformation rücken.

Krawalle bei der EM:

Alarmbereitschaft wegen englischer und russischer Fans

Englische Fans sind mal wieder durch Randale aufgefallen – diesmal in Lille
Englische Fans sind mal wieder durch Randale aufgefallen – diesmal in Lille © Getty Images | Carl Court
In der Innenstadt setzte die französische Polizei Tränengas gegen die Engländer ein
In der Innenstadt setzte die französische Polizei Tränengas gegen die Engländer ein © Getty Images | Carl Court
In Lille lieferten sich englische und walisische Fans Auseinandersetzungen mit russischen Anhängern
In Lille lieferten sich englische und walisische Fans Auseinandersetzungen mit russischen Anhängern © REUTERS | PASCAL ROSSIGNOL
Die Polizei setzte Pfefferspray ein
Die Polizei setzte Pfefferspray ein © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Die Sicherheitskräfte waren in der französischen Kleinstadt omnipräsent
Die Sicherheitskräfte waren in der französischen Kleinstadt omnipräsent © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
In Lille war das zweite Gruppenspiel der Russen angesetzt
In Lille war das zweite Gruppenspiel der Russen angesetzt © Imago/Itar-Tass
Da England und Wales im nur 40 Kilometer entfernten Lens antreten sollten, kam es zu Begegnungen der Fanlager
Da England und Wales im nur 40 Kilometer entfernten Lens antreten sollten, kam es zu Begegnungen der Fanlager © dpa | Andy Rain
Dabei zeigten einige Briten, was sie von den Russen halten
Dabei zeigten einige Briten, was sie von den Russen halten © Getty Images | Carl Court
Rund um das Spiel zwischen England und Russland war es in Marseille zu heftigen Krawallen gekommen
Rund um das Spiel zwischen England und Russland war es in Marseille zu heftigen Krawallen gekommen © dpa | Marius Becker
Auch in Lille gab es mehrere Festnahmen
Auch in Lille gab es mehrere Festnahmen © dpa | Andy Rain
Außerdem wurde ein teilweises Alkoholverbot verhängt
Außerdem wurde ein teilweises Alkoholverbot verhängt © Getty Images | Carl Court
In Lille verpackten Supermärkte Bierpaletten, um sie für Fußballfans unzugänglich zu machen
In Lille verpackten Supermärkte Bierpaletten, um sie für Fußballfans unzugänglich zu machen © Reuters
Auch Rettungskräfte machten sich auf das Schlimmste gefasst
Auch Rettungskräfte machten sich auf das Schlimmste gefasst © Getty Images | Carl Court
Hier diskutiert ein russischer Journalist (r.) mit englischen Fans
Hier diskutiert ein russischer Journalist (r.) mit englischen Fans © Getty Images | Carl Court
Am Bahnhof wurden die Kontrollen verschärft
Am Bahnhof wurden die Kontrollen verschärft © Getty Images | Carl Court
Vor dem Spiel zwischen Russland und der Slowakei patrouillierten an mehreren Stellen Polizisten
Vor dem Spiel zwischen Russland und der Slowakei patrouillierten an mehreren Stellen Polizisten © dpa | Shawn Thew
Gesichtet wurden mehrere Mitglieder der Moskauer Hooligan-Gruppierung
Gesichtet wurden mehrere Mitglieder der Moskauer Hooligan-Gruppierung "Orel Butchers" © REUTERS | BENOIT TESSIER
Doch es ging auch friedlich - wie hier russische Schlachtenbummler vor dem Stadion in Lille demonstrieren
Doch es ging auch friedlich - wie hier russische Schlachtenbummler vor dem Stadion in Lille demonstrieren © dpa
Rund um das Stadion standen allerdings sämtliche Zuschauer unter Beobachtung
Rund um das Stadion standen allerdings sämtliche Zuschauer unter Beobachtung © dpa
Vor dem
Vor dem "Clash of Britain" verbrüderten sich Anhänger aus England und Wales gegen russische Fans © dpa | Andy Rain
Das Spiel Wales gegen England wurde als Hochrisikospiel eingestuft
Das Spiel Wales gegen England wurde als Hochrisikospiel eingestuft © Getty Images | Carl Court
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Bei Achtelfinal-Einzug: Kroaten wollen sich „betrinken“

Teamchef Ante Cacic hat bei einem vorzeitigen Einzug der kroatischen Nationalmannschaft ins EM-Achtelfinale eine „Party“ angekündigt. „Wenn wir gewinnen, werden wir die Qualifikation für die K.o.-Runde alle gemeinsam feiern. Wir werden uns betrinken. Na ja, ich denke zwei, drei Bier würden dafür schon reichen“, sagte der Coach vor der Partie gegen Tschechien am Freitag (18 Uhr/ZDF) in Saint-Étienne mit einem Augenzwinkern.

Im Vergleich zum Auftaktsieg gegen die Türkei (1:0) wird Cacic seine Mannschaft wohl auf zwei Positionen verändern. Für Ivan Strinic (SSC Neapel) wird wahrscheinlich Sime Vrsaljko (Sassulo Calcio) in der Abwehr auflaufen. Im offensiven Mittelfeld muss Milan Badelj (AC Florenz) voraussichtlich Marko Pjaca (Dinamo Zagreb) Platz machen. Auf dem Papier wäre das im Vergleich zum Türkei-Spiel eine offensivere Ausrichtung.

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    Buffon zelebriert eine gehaltenen Ball: Italien schlägt Belgien im ersten Duell der Schwergewichte mit 2:0 © REUTERS | Kai Pfaffenbach
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    Thibaut Courtois hielt für Belgien, was zu halten war © REUTERS | Max Rossi
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    Die Altstars sind obenauf: Giaccherini und Italien zwingen Belgiens Jungstars um Eden Hazard in die Knie © REUTERS | Kai Pfaffenbach
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    Alderweireld verschätzte sich und Giaccherini vollstreckte frei vor Courtois zum 1:0 © REUTERS | Max Rossi
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    Der Torschütze Emanuele Giaccherini hier im Duell mit Belgiens Radja Nainggolan © Getty Images | Claudio Villa
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    Ibrahimovic war es aber, der das Eigentor zum Ausgleich provozierte © dpa | Georgi Licovski
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    In Führung ging allerdings der Außenseiter. Wes Hoolahan straf für Irland ins Eck © REUTERS | Charles Platiau
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    Gerard Piqué kam kurz vor Schluss völlig frei vor Cech zum Kopfball und erlöste Titelverteidiger Spanien mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg gegen Tschechien © Getty Images | Ian Walton
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    Piqué widmete den Treffer seinen beiden Kindern © Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
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    Spanien zitterte sich zum Auftaktsieg. Der Jubel war dennoch riesengroß © dpa | Vassil Donev
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    Spanische Fans fiebern im Stade Municipal von Toulouse dem EM-Auftakt ihrer Mannschaft gegen Tschechien entgegen © dpa
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    Unter den Zuschauern waren auch Uefa-Interimspräsident Angel Maria Villar (v.l.), Spaniens König Felipe VI und, Tschechiens Premierministerr Bohuslav Sobotka © dpa
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    Der neue Bayern-Trainer Carlo Ancelotti erwartet im EM-Gruppenspiel gegen England eine außergewöhnliche Leistung des walisischen Superstars Gareth Bale. „Er ist ein Fußballer, der diesen Situationen in großen Spielen gewachsen ist, und deshalb wird England sich Sorgen machen“, schrieb der italienische Coach der Münchner in seiner Kolumne für die Zeitung „Telegraph“ (Donnerstag). „Sie haben das bessere Team, aber der beste Spieler auf dem Platz wird die Nummer 11 von Wales sein, und manchmal ist das genug.“

    Besonders Eric Dier komme im defensiven Mittelfeld für die Partie an diesem Donnerstag (15 Uhr/ZDF) in Lens eine wichtige Aufgabe bei der Bewachung des 100-Millionen-Manns von Real Madrid zu. „Es ist gut, dass Dier so stark spielt, weil es viele Dinge zu beachten gibt“, analysierte Ancelotti seinen früheren Spieler von Real und hob Bales Schnelligkeit und Kraft hervor. „Er kann auch sehr gut köpfen, also sei vorsichtig bei Flanken. Und gestatte ihm nicht zu viele Freistöße.“

    Uefa „bedauert“ Ausschreitungen von Lille

    Die Uefa „bedauert“ die Ausschreitungen in der EM-Gastgeberstadt Lille, vorerst kommen England und Russland aber wohl um den Ausschluss aus der Euro in Frankreich herum. Rund um das Spiel der Russen gegen die Slowakei (1:2) waren am Mittwoch 36 Personen festgenommen worden. Bislang sind 16 Verletzte gemeldet.

    „Die Einsatzkräfte haben mehrere Verhaftungen vorgenommen und schnell reagiert, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und die öffentliche Ordnung wiederherzustellen“, teilte die Uefa auf Anfrage mit. Eine Sitzung des Exekutivkomitees, das am vergangenen Sonntag mit dem Ausschluss gedroht hat, sei am Donnerstag nicht geplant.

    Laut der Warnung von Sonntag wollte das Uefa-Exko „nicht davor zurückschrecken, weitere Sanktionen gegen den englischen Verband FA und den russischen Verband RFS zu verhängen, inklusive der möglichen Disqualifikation ihrer Nationalteams vom Turnier“, sollten sich die blutigen Ausschreitungen vom vergangenen Sonnabend in Marseille wiederholen.