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Boateng lag im Netz, und das Netz stand kopf. Nach der spektakulären Auf-der-Linie-Rückwärts-Rettungsaktion im EM-Auftaktspiel der Nationalmannschaft gegen die Ukraine am Sonntagabend wurde Abwehrchef Jerome Boateng in den sozialen Netzwerken als Held gefeiert.

„Wird’s mal eng, kommt Boateng“, oder „ein wahrer Held“ – mit dem Hashtag „Spiderman“ versehen – hieß es auf Twitter. Natürlich ließen es sich einige Fans nicht nehmen, ihren Helden mittels Bildbearbeitung in die berühmte Wembley-Tor-Szene von 1966 einzuarbeiten. „Mit #Boateng wäre #DieMannschaft von ’66 Weltmeister geworden.“ Sogar US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump bekam sein Haar vom seitlich fallenden Abbild des 27-jährigen Boateng gekämmt.

Natürlich war auch die aktuelle Debatte um die Aussage von AfD-Vizechef Alexander Gauland, der den Deutschen unterstellte, Boateng nicht gerne als Nachbarn zu haben, ein gefundenes Fressen für die Internet-Gemeinde: „Gut, dass Manuel Neuer Jerôme Boateng als Nachbarn hat.“ Bundestrainer Joachim Löw setzte, wenn auch klassisch analog, sogar noch einen drauf: „Es ist gut, wenn man einen Jerome als Nachbarn hat in der Abwehr.“

Und Boateng selbst? Der postete ebenfalls ein Bild. Allerdings aus der Hintertorkamera und nicht von der Seite. Dazu freute er sich mit einem „Yesssss!“ (fünf s) über die drei Punkte im ersten Spiel.