Hamburg. Rund 50.000 Beach-Volleyball-Begeisterte strömten zum Turnier der Major-Serie am Rothenbaum. Der Beginn einer Tradition?

Im Jahr 1999 hatten Frank Mackerodt, Hamburger Volleyball-Legende und deutscher Strandflugball-Pionier, und der Österreicher Hannes Jagerhofer die Idee zu einer eigenen internationalen Turnierserie. Sie ließen sie recht schnell fallen. In diesem Frühjahr nun wurden sie Partner – per Handschlag. Dank des Kärntners Jagerhofer, auch genannt „Mr. Major“, wurde das von Mackerodt seit einem dreiviertel Jahr geplante Beachvolleyball-Turnier am Rothenbaum unter dem Dach des Volleyball-Weltverbandes FIVB als Teil der Major Series aufgewertet.

Diese Turniere vermarktet Jagerhofer, seit fast 20 Jahren auch Macher des Top-Events in seiner Heimatstadt Klagenfurt (ca. 120.000 Besucher pro Jahr), im Rahmen der World Tour mit seiner Beach Majors GmbH, an der zudem der Salzburger Getränkehersteller Red Bull beteiligt ist.

„Ich hab ja schon einiges gesehen, aber so etwas hab ich noch nicht oft erlebt“, sagte Jagerhofer sichtlich beeindruckt nach dem stimmungsvollen Frauenfinale am Sonnabend vor 8000 Fans bei der Premiere in der an manchen unteren Sitzplätzen überlauten Sandkiste Rothenbaum. Insgesamt kamen von Dienstag bis Sonntag fast 50.000 alte und neue Beachvolleyball-Fans ins Tennisstadion.

„Das Turnier gehört nach Hamburg“

Mackerodt, der mit dem Major-Turnier das bisher größte Hamburger Beach-Event, die EM 2008 auf dem Rathausmarkt, jetzt übertrumpfte, will weiter angreifen: „Wir sind von null auf 100 gestartet. Das Turnier gehört nach Hamburg.“ Zudem sei es bestes Stadtmarketing. Red Bull TV übertrug am Finalwochenende in weltweit 53 Länder Bilder vom Partytempel Rothenbaum.

Auch die Beachvolleyball-Profis von nah und fern zeigten sich angetan. „Die Atmosphäre ist top. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Turnier Tradition würde“, sagte Nationalspieler Markus Böckermann (30), der mit Lars Flüggen (26; beide Club an der Alster) als Viertelfinalist auf heimischer Anlage das Olympiaticket gelöst hatte. Und Weltmeisterin Agatha Bednarczuk (32) aus Brasilien, die sich vor dem Finale zu einer Tanzeinlage hinreißen ließ, lobte das Publikum: „So viele Zuschauer haben wir auf der World Tour ganz selten. Und sie haben allen Teams mit Beifall Respekt gezollt - klasse.“

Julius Brink, 2012 in London mit Jonas Reckermann erster europäischer Olympiasieger und jetzt auch Berater von Jagerhofers Major Series, sagte zum Standort Rothenbaum: „Hamburg ist auf sehr hoher Ebene eingestiegen und hat Potenzial. Die Stadt reiht sich ein in die großen Stationen Fort Lauderdale (USA), Porec (Kroatien), Gstaad (Schweiz ) und Klagenfurt“, so Reckermann. In Jagerhofers Kärntner Heimatstadt steigt in der letzten Juli-Woche sein Heim-Major-Turnier. Am 12. August will der österreichischer Veranstalter dann seine Major-Series-Kalender mit acht bis zehn Stationen für 2017 präsentieren - direkt an der Copacabana am Rande des olympischen Turniers .Bis dahin wartet auf Frank Mackerodt erneut reichlich Arbeit am Sand.