Hamburg.

An die verwunderten Blicke der Menschen haben sich Svea Knapp und Jake Steinfels längst gewöhnt. Wenn die beiden Lacrossespieler der HTHC Hamburg Warriors mit ihren Schlägern unter dem Arm durch die Stadt laufen, vermuten die Wenigsten ein Sportgerät dahinter. „Apfelpflücker“ und „Schmetterlingsfänger“ sind noch harmlose Mutmaßungen über den langen Schläger mit dem taschenartigen Netz am Kopfende. „Ich werde jedes Mal auf dem Weg zum Training angesprochen“, erzählt Steinfels (27), Kapitän der Bundesliga-Herrenmannschaft.

Der kanadische Nationalsport ist in Deutschland recht unbekannt. „Wenn es gut läuft, kommen 20 Zuschauer zu unseren Spielen – die meisten davon sind Familienmitglieder und Freunde“, sagt die 21 Jahre alte Knapp, die Lacrosse vor vier Jahren während ihres Auslandssemesters in den USA kennengelernt hat. An diesem Wochenende kämpft sowohl das Damen- als auch das Herrenteam in einem Final-Four-Turnier in Ingolstadt um die Deutsche Meisterschaft. Die Damen treffen im Halbfinale auf den amtierenden Meister DHC Hannover, die Herren sind Favorit in der Partie gegen den Berliner HC. Die Reise müssen sich die beiden Nationalspieler selbst finanzieren. Steinfels hat rund 2000 Euro angespart, um Ende Juli bei der Europameisterschaft in Budapest dabei sein zu können.