Die Anlage soll in Zukunft für Spitzensport im Hockey und Tennis stehen. Das traditionsreiche Tennis-Stadion wird abgerissen.

Das Sportgelände am Hamburger Rothenbaum wird umfangreich saniert. Das teilte am Freitag der Club an der Alster mit. Die Anlage soll in Zukunft „für Spitzen- und Breitensport im Hockey und Tennis stehen“. Unter anderem sind eine moderne Sportarena für mindestens 7500 Zuschauer, eine Tiefgarage, zwei Hockey- und 13 Außentennisplätze und ein neues Clubhaus geplant.

Das 13.000 Plätze fassende, traditionsreiche Tennis-Stadion wird zudem abgerissen, aber erst, wenn die neue Arena fertiggestellt ist. Die Hockey- und Tennishalle sowie das Schwimmbad bleiben bestehen und werden in die Planung integriert. Der Baubeginn ist für 2018 geplant, eine Fertigstellung bis spätestens 2022 vorgesehen. Die Kosten sollen zum Teil durch den Verkauf der Anlage des Vereins in Wellingsbüttel gedeckt werden.

Tennis-Elite soll nach Hamburg kommen

„Das ist eine historische Chance für den Tennissport, damit können die Standards der ATP gesichert werden“, sagte Clubpräsident Thomas Wiedermann. Am Vorabend hatte die Mitgliedschaft die Vision der Anlage abgesegnet. Wenn möglich, soll es keine Umlagen für die Mitglieder geben. In den nächsten Monaten wird es vermehrt Workshops mit Anwohnern geben, denen in der Vergangenheit die Lautstärke und Parkplatzsituation missfiel. Das Stadion soll nun dichter an die U-Bahn gebaut werden

„Mit dem Projekt wollen wir die Sportstadt Hamburg aktiv unterstützen. Wir sind zuversichtlich, dass das Vorhaben von den Hamburgern angenommen wird“, sagte Wiedermann: „Unser Ziel ist es, den internationalen Bekanntheitsgrad der Anlage am Rothenbaum von ‘Tennis am Rothenbaum’ zu ‘Sport am Rothenbaum’ zu erweitern.“ Das ATP-Tennisturnier soll auch über den Vertrag bis 2018 hinaus in der Hansestadt stattfinden.

Der Verein sehe „in der zukunftsweisenden Umgestaltung und Modernisierung der Gesamtanlage eine Chance für den traditionsreichen Hamburger Tennisstandort. Gemeinsam mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) will der Club dem internationalen Tennissport auch weiterhin eine professionelle Heimat geben“, hieß es weiter in der Pressemitteilung. Dafür seien aber weitere Gespräche mit dem DTB notwendig.

Stich plant Aufstockung des Tennis-Turniers

Der DTB ist daran interessiert, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Anlage garantiert ist. „Das Stadion ist in die Jahre gekommen, wir stimmen mit den Plänen überein, was die Modernisierung angeht“, sagte DTB-Vizepräsident Ralf Eberhard Böcker. Bei einer möglichen Aufstockung des derzeitigen 500er Profiturniers auf den 1000er Status müsste die Zuschauerkapazität auf dem Center Court erhöht werden.

Turnierdirektor Michael Stich, der mit dem DTB einen Vertrag bis 2018 besitzt, ist über die Pläne informiert. Im Zuge der Renovierung will der Club an der Alster mit der Hansestadt über die Verlängerung des Erbpachtrechts um 30 Jahre bis 2079 verhandeln.