Hamburg.

    Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder Transfer eines Vereins seitens der Fans oder der Medien zweimal hinterfragt wird. Auch bei der Verpflichtung von Christopher Avevor gab es durchaus Zweifel. Wie kann ein Mann, der in den letzten Jahren von Verletzungspech gebeutelt war, dem FC St. Pauli helfen? Sportdirektor Thomas Meggle hat keine Zweifel, dass der 24-Jährige eine Verstärkung wird.

    Natürlich war die Verletzungsanfälligkeit des Neuzugangs von Fortuna Düsseldorf ein Thema. In der abgelaufenen Saison absolvierte Avevor nur sieben Spiele. Auch in der Spielzeit 2014/15 musste der Defensivallrounder lange pausieren. Eine Knieverletzung setzte ihn 339 Tage außer Gefecht. „Lange wurde ein Pro­blem nicht erkannt, aber ein Arzt ist fündig geworden. Ich habe gerade die Rechnung der Radiologie bekommen. Wir haben ihn sehr genau gecheckt. Die Mediziner haben freie Fahrt gegeben. Es passt alles“, sagte Meggle, der in Avevor einen wichtigen Baustein für die Zukunft sieht.

    Der 1,84 Meter große defensive Mittelfeldspieler verleiht St. Pauli eine neue taktische Flexibilität im Zen­trum. Während die „Sechser“ Marc Rzatkowski, für den noch kein neues Angebot von Red Bull Salzburg eingegangen ist, Christopher Buchtmann und Bernd Nehrig eher klein und kompakt sind, bringt Avevor körperliche Präsenz und Kopfballstärke mit. „Mit Avevor könnten wir auch ein System mit nur einem Mann vor der Abwehr spielen. Beispielsweise mit einem 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld“, sagte Meggle.

    St. Pauli wollte Avevor bereits bei seinem ersten Gastspiel als Leihprofi in der Saison 2012/13 längerfristig an den Club binden. Doch Hannover 96, damals Avevors Arbeitgeber, schob dem Transfer ans Millerntor einen Riegel vor. „Es gab keine Möglichkeit. Er wäre gern geblieben. Der damalige Manager Jörg Schmadtke fand diesen Spieler richtig gut, wollte, dass er nach Hannover zurückkommt“, sagte Meggle. (ber)

    Am Dienstag wurde mit dem Abtragen der alten Rasenfläche im Millerntor-Stadion begonnen. Zur neuen Saison wird der FC St. Pauli auf einem neuen Grün spielen. Zuletzt wurde der Untergrund im März 2011 getauscht.