Hamburg. Bennet Poniewaz/Alexander Walkenhorst gewinnen Supercup

    „Man geht wieder zum Rothenbaum!“ Hatte diese Aussage in den vergangenen Jahren Tennis-Turnierdirektor Michael Stich mit der Verpflichtung der Weltstars Roger Federer und Rafael Nadal jeweils Zehntausende zahlungswillige Besucher ins Stadion zwischen Hallerstraße und Hansastraße in Harvestehude gelockt, entwickelte sich am Wochenende ein neuer gezielter Run auf den Rothenbaum: Mehr als 20.000 Zuschauer kamen trotz Freibadwetters an drei Tagen zum Smart Super Cup, dem zweiten Saisonturnier um 40.000 Euro der ranghöchsten nationalen Beachvolleyball-Serie – ohne dass die besten deutschen oder internationalen Profis am Start gewesen.wären. Die kämpften parallel um EM-Medaillen oder trainierten schon für das Smart Major Hamburg, das letzte Olympia-Qualifikations-Turnier um 800.0000 US-Dollar im Rahmen der World Tour von Dienstag bis Sonntag ebenfalls am Rothenbaum. Gelber, aufgeschütteter Sand statt roter Asche.

    „Die Location ist perfekt“, sagte Isabel Schneider, die mit Partnerin Teresa Mersmann (beide Leverkusen/Nr. 1 der Setzliste) vor etwa 3300 beifallsfreudigen Zuschauern auf dem Centre-Court am Sonntagnachmittag das einseitige Frauen-Finale mit 2:0 (21:16, 21:5) gegen Melanie Gernert/Tatjana Zautys (Berlin/Lohhof) gewann. Katharina Schillerwein/Cinja Tillmann (Gladbeck/Grevenbeck/Nr. 4), im Vorjahr noch auf der Hamburger Moorweide Turniersiegerinnen, wurde diesmal nur Siebte, Katharina Culav (HSV) mit Sandra Seyfferth (Dresden) Neunte.

    Bei den Männern sorgte Riesentalent Julius Thole (19; 2,03 m) vom ETV mit dem Kieler Lorenz Schümann als Fünfter für die beste Hamburger Platzierung. Valentin Begemann/Max-Jonas Karpa (VC Olympia/Nr. 4) schieden als Neunte gegen die kanadischen Wildcard-Starter Saxton/Schalk aus. Das Endspiel gewann Bennet Poniewaz (Kiel) mit Alexander Walkenhorst (Essen) 2:0 (21;18, 23:21) gegen seinen Zwillingsbruder David Poniewaz (Kiel) und Tim Holler (Fellbach).

    Frank Mackerodt, 53, Organisator und Vermarkter der Smart Beach Tour und des Major-Turniers, stand bei der Siegerehrung am frühen Sonntagabend zwar im einsetzenden Regen, freute sich aber nicht nur über das positive Feedback der deutschen Standflugballspieler: „Es gab viele, die nicht geglaubt hatten, dass Beachvolleyball am Rothenbaum funktioniert“, war der Hamburger Beachpionier um eine Erfahrung reicher. Und von Dienstag bis zum nächsten Sonntag bieten Mackerodt und seine etwa 100 Helfer mit den alten und neuen Europameisterinnen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst und dem ums Ticket für Rio kämpfenden Männerduo Böckermann/Flüggen (Club an der Alster) nicht nur Local Heroes, sondern auch die komplette Weltelite inklusive.