Paris.

    Knapp eine Woche vor dem Eröffnungsspiel der Europameisterschaft ist Weltmeister Deutschland die Rolle des Topfavoriten auf den Titel erst einmal los. Gastgeber Frankreich hat sich die Rolle durch einen 3:0-Sieg bei der Generalprobe gegen Schottland geschnappt. „Eine rosige Zukunft“, prophezeite Le Figaro dem Weltmeister von 1998, der das Publikum mit phasenweise glamourösem Fußball begeisterte. Mit einer Ehrenrunde verabschiedete sich das Team von seinen hoffnungsfrohen Landsleuten. Ein Zaubertor von Olivier Giroud setzte das i-Tüpfelchen auf den glanzvollen Abend. Der Torjäger, zuletzt in fünf Spielen sieben Treffer gelangen, zwirbelte den Ball beim 1:0 aus vollem Lauf hinter dem Standbein ins Tor.

    Und so konnte auch Nationaltrainer Didier Deschamps nicht umhin, seine Schützlinge in die Favoritenrolle zu hieven: „Wir sind bereit! Wir können Tore schießen und haben zuletzt keine mehr zugelassen. Es war wichtig, unsere Vorbereitungen mit einem guten Spiel abzuschließen.“ Auch Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande wollte seinen Landsleuten durch einem Besuch Mut machen für eine erfolgreiche EM. „Ich will ihnen sagen, dass ich an sie glaube“, erklärte der 61-Jährige am Sonntag.

    EM-Neuling Nordirland, letzter Vorrundengegner der DFB-Elf, blieb zwar beim 0:0 in Trnava gegen die Slowakei zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen, aber auch den Nachweis echter EM-Qualitäten schuldig. Einen Anlass zum Feiern hatte eigentlich nur Aaron Hughes, als erster nordirischer Feldspieler überhaupt kam der 36 Jahre alte Verteidiger zu seinem 100. Einsatz im Nationalteam.

    Während Deutschlands Auftaktgegner Ukraine (siehe Seite 22) die Generalprobe gegen Albanien 3:1 gewann, testet der zweite Gruppengegner Polen am Montag gegen Litauen.