Paris. Die deutschen Tennisprofis schauen nur zu, wenn die French Open ab Sonntag mit dem Achtelfinale in die zweite Woche gehen.

Alexander Zverev ist als letzter deutscher Tennisprofi bei den French Open ausgeschieden. Der 19-jährige Hamburger verlor am Sonnabend in der dritten Runde 7:6 (7:4), 3:6, 3:6, 3:6 gegen den Österreicher Dominic Thiem. Gegen den Weltranglisten-15. hatte Zverev zuletzt schon im Halbfinale in München und vor einer Woche im Endspiel in Nizza verloren.

Nach dem hart umkämpften ersten Satz konnte Zverev sein Niveau nicht mehr ganz halten und verpasste seine Chancen, während Thiem sich steigern konnte. Im Duell der Freunde nutzte der 22-Jährige nach 2:49 Stunden seinen ersten Matchball. Damit steht keiner der 17 deutschen Starter in Paris im Achtelfinale.

Intensiver Schlagabtausch bei strahlendem Sonnenschein

Bei zunächst strahlendem Sonnenschein und 23 Grad lieferten sich Zverev und Thiem im ersten Satz einen intensiven Schlagabtausch. Der Niederösterreicher hatte beim Stand von 5:5 sechs Breakbälle, alle konnte das deutsche Talent nervenstark abwehren, die ersten drei in Serie jeweils mit erstklassigen Aufschlägen. Im Tiebreak war Zverev dann der Bessere und holte nach einer Stunde den Durchgang.

Danach fiel die Spannung bei beiden ab, beim Weltranglisten-41. mehr als bei Thiem, der einmal mit einem missglückten Schlag das Mikrofon der Schiedsrichterin traf. Auch nach dem Satzausgleich blieb der Spieler mit den meisten Siegen auf Sand in diesem Jahr mit dem aggressiveren, aber auch variablen Spiel von der Grundlinie am Drücker. Zwei seiner fünf Breakbälle im dritten Satz nutzte er, Zverev vergab alle sechs Chancen, vor allem am Ende des Durchgangs. Beim Stand von 2:3 stürzte der fast zwei Meter lange Schlaks zudem bei einem Return der Länge nach. „Geht’s?“, fragte Thiem sofort.

Wutausbrüche änderten nichts

Während sich der Himmel über dem gut gefüllten Court Suzanne Lenglen immer mehr zusammenzog, rückte das Aus für Zverev in seinem ersten Drittrunden-Match bei einem Grand-Slam-Turnier immer näher. Auch seine Wutausbrüche änderten daran nichts. Mit dem Break zum 3:1 holte sich Thiem den entscheidenden Vorsprung und erreichte als erster Österreicher seit 2010 das Achtelfinale im Stade Roland Garros. Dort trifft er auf den Spanier Marcel Granollers, der vom Verletzungs-Aus des neunmaligen Paris-Siegers Rafael Nadal profitierte.