Mailand. Real gegen Atlético. Ein Club aus Madrid gewinnt zum elften Mal die Champions League

    Sogar die Götter schauen zu. Wenn am Sonnabend (20.45 Uhr/Sky und ZDF) in Mailand das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem Stadtrivalen Atlético angepfiffen wird, stehen auch Kybele und Neptun in der italienischen Metropole für die Siegesfeier bereit – zumindest deren Abbilder. Extra für die „spanische Fußball-Fiesta“ in San Siro, die selbst das Königshaus elektrisiert, wurden die mehrere Meter hohen Kopien der Glücksbringer der tief verfeindeten Fangruppen in die Lombardei gebracht. Gewinnen kann die Neuauflage des Endspiels von 2014 aber nur einer.

    „Ein Scheitern kommt mir nicht in den Sinn“, sagte Reals Superstar Cristiano Ronaldo, 31: „Wir werden gewinnen.“ Während Atlético auf die Revanche für das verlorene Finale von Lissabon (1:4 nach Verlängerung) brennt, wollen die Königlichen um Ronaldo und Nationalspieler Toni Kroos unbedingt „La Undecima“ – den elften Titel in der Königsklasse. Gefeiert werden die großen Siege Reals traditionell am Kybele-Brunnen in Madrid. Noch aber bereitet den Fans der rätselhafte Gesundheitszustand des dreimaligen Weltfußballers Sorgen. Wie vor zwei Jahren plagt sich Ronaldo mit Problemen herum, dieses Mal ist es der Oberschenkel. Spielen wird er in Mailand wohl auf jeden Fall – die Frage ist nur, in welcher Verfassung.

    Real hat eine Siegesprämie von 600.000 Euro pro Spieler ausgelobt, bei Atlético sollen es für den ersten Titel in der Champions League 350.000 Euro sein. Das Madrider Derby ist auch ein Spiel der Gegensätze: die Privilegierten aus dem Norden gegen den Arbeiterverein aus dem Süden. Real gegen Atlético elektrisiert die spanischen Fußballfans seit über einem Jahrhundert. König Felipe VI. ist dabei ein glühender Anhänger Atléticos, sein Vater Juan Carlos I. sympathisiert mit Real. „Es wird, wie immer, ein schweres Spiel gegen Atlético, das perfekt in der Defensive steht, dem Gegner kaum Räume lässt. Wir haben uns perfekt vorbereitet. Wir sind gut genug, um unser Spiel durchzuziehen“, sagte Kroos.

    Real Madrid: Navas – Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Marcelo – Casemiro, Kroos, Modric – Bale, Jesé, Cristiano Ronaldo. Atlético Madrid: Oblak – Juanfran, Savic, Godin, Filipe Luis – Gabi, Augusto – Saul Niguez, Koke – Griezmann, Fernando Torres. Schiedsrichter: Clattenburg (England).