Es ist ja nicht verkehrt, sich in diesen Tagen gemeinsam mit den Kollegen der Sportredaktion – aus bekannten Gründen – ernste Gedanken über das Erschließen neuer Sportarten zu machen. Was käme denn infrage? Hmmh, spektakuläre Action, Spannung, gemischt mit Topleistung, das ist Pflicht. Natürlich für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet. Und möglichst durchführbar mitten in der Stadt, nah dran an den Menschen, das wäre eine Traumkombination für gute Sponsoren- und TV-Präsenz.

    Aber woher nehmen? Stille am Tisch, ratlose Verzweiflung – Raum Elbe in der Redaktion ist quasi schon geblockt für die nächste Krisensitzung. Bis urplötzlich eine Mail im Handy aufploppt: „Danny Mahr aus Sinntal gewinnt Saisonauftakt der Sportholzfäller!“ Unterzeile: „Robert Ebner gelingt neuer Weltrekord in der Disziplin Hot Saw – Svenja Bauer siegt beim Damenwettkampf.“

    Eine kurze YouTube-Recherche im Internet, dann ist klar: Das ist die Lösung! Baumstämme in Rekordzeit mit bis zu 80 PS starken Rennmotorsägen zerkleinern, was gäbe es Schöneres auf dem Rathausmarkt oder zur Not auf der geräuschunempfindlichen Anlage am Rothenbaum?

    Allen Eventgegnern sei gesagt: Die Wettkämpfe haben eine lange Tradition bei den Waldarbeitern in Kanada, den USA, Australien und Neuseeland. Seit 2001 ist die „Stihl Timbersports Series“ auch in Deutschland unterwegs. Also, Leute, wo bleibt die Hamburger Bewerbung als künftiger Austragungsort? Denn seien wir ehrlich – Mannschaftssport ist so was von out.