Köln.

    Auf dem Weg zum Teamhotel sprangen die Wolfsburger Fußballerinnen an einer roten Ampel aus dem Bus und tanzten jubelnd mit Bierflaschen in der Hand über die Straße, bei der anschließenden Pokalparty blieb die Handbremse aber angezogen. „Übertreiben dürfen wir’s nicht“, mahnte Alexandra Popp noch bevor sie ihr von Sekt durchtränktes Trikot gegen die Abendgarderobe für die Feier in der Kölner Innenstadt tauschte.

    Nur fünf Tage nach dem 2:1 (1:1)-Arbeitssieg des Titelverteidigers über den beherzt aufspielenden Außenseiter SC Sand steht für den VfL das noch größere Final-Highlight an. Am Donnerstag (18 Uhr/Eurosport) wartet im Champions-League-Finale in Reggio Emilia (Italien) der französische Serienmeister Olympique Lyon – „die beste Vereinsmannschaft der Welt“, wie Trainer Ralf Kellermann warnte.

    Für diese Mammutaufgabe gab der dritte Pokaltriumph in den vergangenen vier Spielzeiten, der siebte Titelgewinn des Millionen-Ensembles seit 2013, „viel Rückenwind“, befand Zsanett Jakabfi, die mit ihrem Doppelpack (7./80.) zur Matchwinnerin eines Pokalfights avancierte. Wolfsburg tat sich vor der stimmungsvollen Kulisse von 16.542 Zuschauern im Kölner RheinEnergie-Stadion schwer gegen den Underdog aus dem 1900-Seelen-Nest in Südbaden, der im Halbfinale sensationell Meister Bayern München ausgeschaltet hatte. Doch am Ende übergab Bundespräsident Joachim Gauck den elf Kilogramm schweren Silberpokal an das abgezocktere Team.