Hamburg. Am Run Fun Day im Stadtpark fehlen der Hamburgerin 3,63 Sekunden

    Jana Sussmann war immer noch aus der Puste, als sie ihr Lächeln wiederfand. Gerade hatte die Hamburgerin in der Jahnkampfbahn die Olympianorm über 3000 Meter Hindernis um 3,63 Sekunden verpasst, den Richtwert für die EM in Amsterdam (6.–10. Juli) sogar nur um 0,63 Sekunden, doch mit ihrer Zeit von 9:48,63 Minuten, der bisher viertschnellsten ihrer Karriere (Bestzeit: 9:43,17), war sie immerhin an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste gerannt. „Ich sollte enttäuscht sein“, sagte Sussmann, 25, „doch ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass ich Norm für Rio in den kommenden Rennen schaffen werde.“ Das nächste steht am 6. Juni in Prag an.

    Windig war es im Stadtpark und warm, 30 Grad Celsius in der Sonne, die fast senkrecht über der Laufbahn stand. Keine ideale Bedingungen, doch Sussmann suchte keine Ausrede: „Daran lag es nicht.“ 500 Zuschauer hatten sie angefeuert, die Banda SambUKEira ihr den Laufrhythmus getrommelt. Im Endspurt konnte sie nicht mehr die Sekunden wettmachen, die sie am Anfang des Rennens verbummelt hatte. Peruth Chemutai (Uganda; 9:46,89) siegte.

    „Die ersten 1000 Meter waren in 3:15 Minuten zwei Sekunden zu langsam“, analysierte Trainerin Beate Conrad später. Auch sie verbreitete Optimismus: „Ich bin positiv enttäuscht; enttäuscht, dass es diesmal nicht geklappt hat, aber positiv gestimmt, dass Jana zu Olympia laufen kann.“ Wichtig dafür wäre auch, dass sie bei den deutschen Meisterschaften in Kassel (18./ 19. Juni) unter die ersten drei kommt.

    Den Normenlauf für Rio hatte Marathonchef Frank Thaleiser in den 1. Run Fun Day integriert. 500 Hobbyläufer hatten es zuvor auf verschiedenen Distanzen rund um den Stadtpark in der Jahnkampfbahn ins Ziel geschafft. Die Veranstaltung, Etat: 25.000 Euro, gesponsert von der Betriebskrankenkasse Mobil Oil, soll 2017 wiederholt werden, dann mit weiteren Rennen. Über 5000 Meter, Siegerin Charlotta Fougberg (Schweden) in 15:55,75 Minuten, war die Lettin Agata Strausa, 26, die wie Sussmann für das Laufteam Haspa Marathon Hamburg startet, nach 3800 Metern ausgestiegen. „Das war das letzte Experiment auf dieser Strecke“, sagte Trainerin Conrad.