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    Die Meldung kam aus dem Nichts:. „Kapitän Hummels beendet Karriere – Abschied beim Pokalfinale“. Doch es ging nur um Jonas, den kleinen Bruder des Weltmeisters Mats Hummels. Jonas Hummels spielt in der Regionalliga bei der SpVgg Unterhaching, er hat Knieprobleme, im Finale des Toto-Pokals gegen die Würzburger Kickers am 28. Mai bekommt er seinen Blumenstrauß überreicht.

    Der Dortmunder Mats Hummels wird am Sonnabend (20 Uhr/ARD und Sky) im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern ein etwas bedeutenderes Pokalfinale spielen. Die Konzentration darauf fällt schwer, wenn sich das Leben gerade überschlägt. Sehr bald schon wird er nach München umsiedeln, in die Stadt des Gegners, des großen Rivalen FC Bayern – und weil dabei ja schwierige Entscheidungen anstehen, hat er sich am Dienstag in einem Dortmunder Baumarkt reichlich mit Umzugskartons eingedeckt. Davon tauchten unverzüglich unscharf-pixelige Fotos auf.

    Dabei kann Mats Hummels auch nur den Hauch eines Eindrucks, er sei gedanklich nicht zu 100 Prozent beim Kampf seines Vereins gegen seinen künftigen Verein, überhaupt nicht gebrauchen. Bloß keinen Fauxpas erlauben wie Lothar Matthäus! Der schoss 1984 in ähnlicher Situation bei Mönchengladbachs Final-Niederlage gegen die Bayern im Elfmeterschießen über das Tor. Hummels weiß daher gar nicht, ob er sich im Fall der Fälle überhaupt den Ball auf den kleinen Kreidekreis legen würde. „Puh, mal sehen. Da liegen 20 Tonnen auf den Schultern.“ Und wenn der BVB gewinnt? „Dann werde ich fragen, ob ich den Pokal mit ins Bett nehmen darf.“ Am besten um fünf Uhr morgens, volltrunken. Es wäre ein Abschluss wie in Kino-Schnulzen.

    Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Bender, Hummels, Schmelzer – Weigl, Castro, Mchitarjan, Kagawa, Reus - Aubameyang.