Hamburg. Der FC St. Pauli bindet den 21 Jahre alten Defensivspieler Joel Keller bis 2018. Jetzt will er die U 23 retten

    Auf Joel Keller wartet an diesem Sonnabend (14 Uhr) noch eine ambitionierte und verantwortungsvolle Aufgabe. Der Defensivspieler des FC St. Pauli tritt mit der abstiegsbedrohten U-23-Mannschaft des Kiezclubs im letzten Spiel der Regionalligasaison gegen den TSV Havelse an. Nur mit einem Sieg wäre der Klassenverbleib auf jeden Fall gesichert.

    Es wird Kellers erstes Pflichtspiel sein, nachdem er am Donnerstag seinen ersten richtigen Profi-Vertrag (bis 2018) bei St. Pauli unterschrieben hatte. Als der 21 Jahre alte Schweizer aus dem Kanton Solothurn im August vergangenen Jahres ans Millertor kam, war er zunächst nur als Verstärkung für das U-23-Team vorgesehen. Entsprechend war sein Vertrag eher bescheiden dotiert. Der mit einem auffällig muskulösen Körper ausgestattete Keller trainierte allerdings schon regelmäßig im Profiteam mit und konnte sich bei Trainer Ewald Lienen empfehlen.

    So kann Joel Keller jetzt bereits auf fünf Zweitliga-Einsätze zurückblicken. Dazu kommen bisher 15 Spiele in der Regionalliga Nord. Ganz besonders sind ihm die beiden Partien im Gedächtnis haften geblieben, in denen er in die Startelf rutschte. Das erste Mal war beim 2:0-Auswärtssieg der St. Paulianer Ende Februar beim MSV Duisburg. Nachdem Lasse Sobiech und Philipp Ziereis sowie beim Aufwärmen auch noch Bernd Nehrig ausgefallen waren, blieben nur noch Marc Hornschuh und eben Keller als Innenverteidiger-Duo. „Ich war damals schon ziemlich aufgeregt, auf so einer wichtigen Position zu spielen. Aber Marc hat mich da auch sehr unterstützt, und insgesamt hat es gut geklappt“, erinnert sich Keller.

    Nur vier Tage später gab es für Keller auch das Startelf-Debüt im ausverkauften heimischen Millerntor-Stadion. „Das war noch einmal ein gutes Stück größer und intensiver“, sagt er. Beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig setzte ihn Trainer Lienen erneut als Innenverteidiger ein, diesmal aber an der Seite des wieder genesenen Philipp Ziereis.

    „Mein Ziel war es die ganze Zeit, mich hier für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat“, sagte am Donnerstag der von der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg zu St. Pauli gekommene Kämpfertyp Keller. „Joel ist ein zweikampfstarker und körperlich robuster Spieler, der menschlich zudem super in unsere Mannschaft passt. Aufgrund seiner Vielseitigkeit kann er nicht nur im Abwehrzentrum und links in der Viererkette, sondern auch im Mittelfeld spielen“, sagt Trainer Lienen über den früheren Junioren-Nationalspieler des Alpenlandes. „Er hat sich bei uns sehr gut präsentiert und entwickelt“, lobt Sportchef Thomas Meggle. Mit seinen Einsätzen in der Zweiten Liga, aber auch mit seinen Leistungen im Training und in der U 23 hat er sich für einen Vertrag empfohlen. Am Sonnabend muss er in der Regionalliga noch einmal alles geben, ehe er in den Urlaub ans Mittelmeer fliegt.